Abstract (deu)
Die vorliegende Dissertation untersucht Social Networks als Erfolgsfaktor für die Kooperation und Kommunikation unter Mitarbeitenden zum Zweck des Wissenstransfers. Sie will damit einen Beitrag zur Entwicklung des intellektuellen Kapitals von Unternehmen im Kontext der Wissensbilanzierung leisten. Eingangs reflektiert sie den Wissensbegriff und versteht Wissen als Rohstoff in der Wissensökonomie. Das Grundmodell wissensorientierter Unternehmensführung erweist sich als wegweisend, um die Bedeutung des intellektuellen Kapitals im Kontext der Wissensbilanzierung zu verstehen. Der operative Prozess im Wissensmanagement wird nach dem Bausteinmodell nach Probst, Raub und Romhardt erläutert. Zum Baustein ‚Wissensbewertung‘ werden einige Wissensbilanzierungs-Ansätze gegenüber gestellt und der Einfluss der Wissensbilanz auf die Finanzbilanz problematisiert. Sobald mit der Wissensmanagement-Theorie der theoretische Rahmen gegeben ist, wird mit ‚Enterprise 2.0‘ ein neues Unternehmensmodell dargelegt, welches sich im Wesentlichen durch die Nutzung von Social-Software-Plattformen innerhalb von oder zwischen Unternehmen und ihren StakeholderInnen begründet. Entlang des TOM-Modells werden Wesensmerkmale und Einflussfaktoren von Enterprise 2.0 auf ‚Technik‘, ‚Organisation‘ und ‚Mensch‘ erläutert. Im empirischen Teil der Arbeit wird eine ‚Community of Practice‘ ins Leben gerufen, welche das Thema ‚Enterprise 2.0‘ an sich und begrifflich fassen möchte, es wird ein Reifegrad-Modell für die Implementierung bzw. Transformation zu einem Enterprise 2.0 aus dieser hervorgehen. Begleitend zu ExpertInnen-Workshops entstand mit einem ‚Confluence Wiki‘ ein umfangreiches Informationsportal zum Thema ‚Enterprise 2.0‘, welches den Mitgliedern der Community nachhaltig zur Verfügung steht. Im Anschluss an die explorierenden Arbeiten der Community zeigt sich am Beispiel eines Verlages, dass die Einführung eines Social Networks die Kommunikationstätigkeiten unter Mitarbeitenden aktiviert. Aus der Analyse der Bewegungsbilanz gehen zahlreiche Übertragungseffekte hervor, vor allem in Form von Marketing- und HR-Entscheidungen des Managements. Schließlich wird deutlich, dass der Einfluss der Wissensbilanz auf die Finanzbilanz in der Praxis schwer nachweisbar ist und die operative Arbeit an Wissensmanagement-Projekten zu strategischen Diskussionen führt, welche die Professionalisierung von Prozessen initiieren.