Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Robert Musil und dem belgischen Autor Maurice Maeterlinck und hat als Thema die Übertragung von Motiven aus Maeterlincks Essay Le Trésor des humbles (im Jahre 1896 auf Französisch erschienen, 1898 in deutscher Übersetzung – Der Schatz der Armen) in Musils Roman Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (1906).
Da Maeterlinck und sein Essay kaum bekannt sind, werden als erstes der Autor und sein literarisches Werk vorgestellt. Seine Texte, es handle sich um Essays, Dichtung oder Theaterstücke, sind von einer mystischen Stimmung geprägt.
Musil, auch wenn er kein Anhänger der Mystik war, hat sich ebenfalls dafür interessiert und wurde von Maeterlinck unmittelbar beeinflusst. In der Entstehungszeit der Verwirrungen hat sich Musil mit Maeterlincks Essay aufmerksam auseinandergesetzt und wenn man die zwei Texte in Verbindung bringt, stellt man fest, dass sich Situationen aus dem Trésor in den Verwirrungen wiederholen.
Für diese Arbeit wurden vier Themen ausgewählt: das Schweigen, die Religiosität, das Weibliche und der Dualismus Ratio/Mystik. Maeterlincks Ideen diesbezüglich werden als Ausgangspunkt genommen, um Musils Rezeption von Maeterlincks Essay zu analysieren. Es wird also untersucht, wie Musil Maeterlincks Aussagen in seinem Roman inszeniert bzw. interpretiert. Die Arbeit strebt danach, mithilfe der Analyse von Maeterlincks Einfluss in den Verwirrungen, weitere Einblicke in Musils Wahrnehmung der Mystik zu geben.