Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der, speziell in Bezug auf bestimmte Themen zutage tretenden, defensiven Haltung von TranslatorInnen. Hintergrund ist der vergleichswei-se niedrige soziale Status translatorischer Berufe. Ausgangspunkt der Arbeit war die Frage, ob, und inwiefern, TranslatorInnen durch ihre Kommunikation selbst zu diesem niedrigen Status beitragen.
Zur Beantwortung dieser Frage wurde zunächst untersucht, wie der berufliche Status von TranslatorInnen in der Vergangenheit gestaltet war. Anschließend wurde auf unter-schiedliche externe bzw. gesellschaftlich bedingte Einflussfaktoren auf den TranslatorInnenstatus eingegangen. Da Kommunikationsmuster als (Mit)-Grund für den niedrigen Status vermutet wurden, wurden die Hintergründe von Diskurs als Ausdruck der Sozialisierung, „Frauensprache“, sowie Selbstwert, Selbstkonzept, und in weiterer Folge Selbstvermarktung, thematisiert.
Defensive Muster wurden anschließend anhand von konkreten Textbeispielen, die großteils aus translationswissenschaftlichen Einführungswerken entnommen waren, analysiert. Dabei kam das dreidimensionale Modell der kritischen Diskursanalyse nach Norman Fairclough zum Einsatz.
Das Ergebnis der durchgeführten Analysen war, dass defensive Muster in der transla-tionswissenschaftlichen Literatur eindeutig vorhanden sind und, dass sie einerseits Ausdruck einer schwachen Position sind, andererseits diese schwache Position jedoch auch ihrerseits zementieren, und die defensive Positionierungsstrategie in der Translationswissenschaft deshalb überdacht werden sollte.