Abstract (deu)
Diese Arbeit untersucht die thermische Kopplung von Gas und Staub in dichten Kernen von Molekülwolken. Diese thermische Kopplung findet in theoretischen Modellen zu Wolkenkernen häufg Anwendung, ist aber noch unzureichend durch Beobachtungen bestätigt. Zu diesem Zweck wird die kinetische Temperatur des Gases, bestimmt durch Beobachtungen von Ammoniak-
Linien, und die effektive Staubtemperatur von 153 Wolkenkernen in der Perseus-Molekülwolke verglichen. Der Vergleich bestätigt den von Goldsmith (2001) vorhergesagten Effekt der thermischen Kopplung, dass die Gastemperaturen bei Dichten über n(H2) = 10^4 cm^-3 nicht ansteigen, sondern sich den Staubtemperaturen annähern. Bei Dichten über n(H2) = 10^5 cm^-3 ist der Unterschied zwischen den Gastemperaturen und effektiven Staubtemperaturen der Wolkenkerne kleiner als 5 K. Es besteht eine lineare Korrelation zwischen den Gastemperaturen und effektiven Staubtemperaturen aber bei der Berechnung der Gastemperaturen aus den effektiven Staubtemperaturen ist Vorsicht geboten, da diese stark von Temperaturgradienten entlang der Sichtlinie abhängen, welche von Umgebungseinflüssen hervorgerufen werden. Eingebettete Protosterne in den Wolkenkernen hingegen haben keinen gravierenden Effekt auf die effektive Staubtemperaturen der Wolkenkerne.