Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Fragestellung, wie sich Identität in weiblichen, bäuerlichen Lebenserinnerungen des 20. Jahrhunderts gestaltet. Identität als lebenslang stattfindender Prozess kann dabei mithilfe zahlreicher unterschiedlicher Ideen und Konzepten erläutert werden. Hinsichtlich der Gattung Autobiographie sind die Vorgänge des Erlebens, Erinnerns und Erzählens sowie deren Wechselwirkungen von besonderer Relevanz. Die theoretische Einführung dieser Diplomarbeit soll hierbei nicht nur einen Einblick in unterschiedliche Identitätstheorien bieten, sondern insbesondere auch den Erinnerungsbegriff und den sozialhistorischen Kontext der bäuerlichen Lebenswelten ins Zentrum stellen.
Als literarische Beispiele dienen zwei Autobiographien, welche besonders eindrucksvolle Zeugnisse der gesellschaftlichen, sozialen und insbesondere geschlechtlichen Normen der Zeit darstellen. Anna Wimschneiders („Herbstmilch“) und Barbara Passruggers („Hartes Brot“ bzw. „Steiler Hang“) Autobiographien werden anhand unterschiedlicher Fragestellungen analysiert und interpretiert. Die Ausführungen stützen sich in erster Linie auf die Entwicklung von Identität und beziehen dabei insbesondere jene Lebensbereiche mit ein, die im bäuerlichen Umfeld von besonderer Bedeutung waren.