Abstract (deu)
Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht Michele da Firenze, ein Bildhauer des Quattrocento, der aus der Werkstatt Ghibertis hervorging und fast ausschließlich Werke in bemalter Terrakotta anfertigte. Neben seinem Hauptwerk, der Ausstattung der Cappella Pellegrini in der Kirche Sant’Anastasia in Verona mit 24 Terrakotta-Tafeln, hinterließ Michele da Firenze zahlreiche Werke in Mittel- und Oberitalien, eine beträchtliche Anzahl befindet sich in diversen Museen. Als Vertreter einer Übergangszeit verband er die Ausdrucksformen der Internationalen Gotik mit denen der Frührenaissance und sorgte auf diese Weise mit seinen Arbeiten für die Verbreitung neuzeitlicher Elemente. Verschiedene Aspekte der Wiederentdeckung der Terrakotta-Kunst in der frühen Neuzeit werden ebenso behandelt wie Fragen der Verarbeitungstechnik und des Werkstattbetriebes. Darüber hinaus war eine Rekonstruktion der Vita des Künstlers, die Analyse seines Stils und seiner Stilentwicklung unter der Einbeziehung geschichtlicher und sozialgeschichtlicher Hintergründe Gegenstand der Untersuchungen. Auch die Verwendung von Terrakotta nördlich der Alpen wird mit einigen Beispielen vorgestellt. Den Abschluss bildet eine Zusammenfassung des Wirkens und der Bedeutung Michele da Firenzes und seiner Werkstatt, wobei die Besonderheiten seiner Kunst im Rahmen einer Übergangszeit hervorzuheben waren. Die Erstellung eines möglichst vollständigen Werkkatalogs war ein weiteres Ziel der Arbeit.