Title (deu)
"Heraus mit Bleistiften und Tuschkästen..."
Tagebuchschreiben in der Erweiterten Kinderlandverschickung im Spannungsfeld von politischer Instrumentalisierung und individueller Praxis (1940-1945)
Author
Veronika Siegmund
Advisor
Christa Ehrmann-Hämmerle
Assessor
Christa Ehrmann-Hämmerle
Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der politischen Instrumentalisierung von Jugendtagebüchern im Nationalsozialismus. Im ersten Teil der Arbeit wird ausgehend von einem Überblick über die seitens des NS-Regimes vollzogene, facettenreiche Indoktrinierung ,arischer‘ Mädchen und Burschen der Frage nachgegangen, welche Rolle diaristische Aufzeichnungen im nationalsozialistischen Erziehungsprojekt spielten. In diesem Kontext wird untersucht, auf welchen verschiedenen Ebenen das Medium Tagebuch zum Einsatz kam, seitens welcher Erziehungsinstitutionen die Kinder und Jugendlichen zum Tagebuchschreiben angehalten wurden, welche Typen des politisch instrumentalisierten Jugendtagebuchs sich unterscheiden lassen und welche Ziele mit der Forcierung solcher vermeintlicher Selbstzeugnisse verfolgt wurden.
Im zweiten Teil der Arbeit wird der Fokus auf das angeleitete Tagebuchschreiben in der Erweiterten Kinderlandverschickung (KLV) gerichtet. Die Quellenbasis dafür bilden einerseits über Zeitschriften publizierte Schreibaufrufe, in denen die Heranwachsenden zum Verfassen von KLV-Tagebüchern aufgefordert wurden. Andererseits werden die KLV-Tagebücher zweier Mädchen analysiert, die zwischen Frühjahr 1944 und Herbst 1945 gemeinsam an einem zunächst im Waldviertel angesiedelten KLV-Lager teilnahmen, das kurz vor Kriegsende nach Bayern verlegt wurde.
Vorrangiges Ziel der Arbeit ist es, das Spannungsfeld zwischen dem intendierten Inhalt von KLV-Tagebüchern und dem tatsächlichen Gehalt der beiden untersuchten Mädchentagebücher zu skizzieren. Basierend auf den Schreibaufrufen wird erforscht, welche Inhalte die Lagerteilnehmerinnen bzw. -teilnehmer nach Vorstellung der Organisatoren der KLV in ihren Diarien idealer Weise festhalten sollten. Anhand der Tagebücher wird herausgearbeitet, welche Themen die beiden adoleszenten Schreiberinnen in ihren Tagebüchern tatsächlich aufgriffen. Als Analysewerkzeug fungiert jeweils eine adaptierte Form der von Philipp Mayring entwickelte Qualitative Inhaltsanalyse.
Keywords (deu)
KinderlandverschickungKLVpolitische InstrumentalisierungIndoktrinationNationalsozialismusTagebuchZweiter Weltkrieg
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
149 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Number of pages
155
Study plan
Masterstudium Geschichte
[UA]
[066]
[803]
Association (deu)
Title (deu)
"Heraus mit Bleistiften und Tuschkästen..."
Tagebuchschreiben in der Erweiterten Kinderlandverschickung im Spannungsfeld von politischer Instrumentalisierung und individueller Praxis (1940-1945)
Author
Veronika Siegmund
Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der politischen Instrumentalisierung von Jugendtagebüchern im Nationalsozialismus. Im ersten Teil der Arbeit wird ausgehend von einem Überblick über die seitens des NS-Regimes vollzogene, facettenreiche Indoktrinierung ,arischer‘ Mädchen und Burschen der Frage nachgegangen, welche Rolle diaristische Aufzeichnungen im nationalsozialistischen Erziehungsprojekt spielten. In diesem Kontext wird untersucht, auf welchen verschiedenen Ebenen das Medium Tagebuch zum Einsatz kam, seitens welcher Erziehungsinstitutionen die Kinder und Jugendlichen zum Tagebuchschreiben angehalten wurden, welche Typen des politisch instrumentalisierten Jugendtagebuchs sich unterscheiden lassen und welche Ziele mit der Forcierung solcher vermeintlicher Selbstzeugnisse verfolgt wurden.
Im zweiten Teil der Arbeit wird der Fokus auf das angeleitete Tagebuchschreiben in der Erweiterten Kinderlandverschickung (KLV) gerichtet. Die Quellenbasis dafür bilden einerseits über Zeitschriften publizierte Schreibaufrufe, in denen die Heranwachsenden zum Verfassen von KLV-Tagebüchern aufgefordert wurden. Andererseits werden die KLV-Tagebücher zweier Mädchen analysiert, die zwischen Frühjahr 1944 und Herbst 1945 gemeinsam an einem zunächst im Waldviertel angesiedelten KLV-Lager teilnahmen, das kurz vor Kriegsende nach Bayern verlegt wurde.
Vorrangiges Ziel der Arbeit ist es, das Spannungsfeld zwischen dem intendierten Inhalt von KLV-Tagebüchern und dem tatsächlichen Gehalt der beiden untersuchten Mädchentagebücher zu skizzieren. Basierend auf den Schreibaufrufen wird erforscht, welche Inhalte die Lagerteilnehmerinnen bzw. -teilnehmer nach Vorstellung der Organisatoren der KLV in ihren Diarien idealer Weise festhalten sollten. Anhand der Tagebücher wird herausgearbeitet, welche Themen die beiden adoleszenten Schreiberinnen in ihren Tagebüchern tatsächlich aufgriffen. Als Analysewerkzeug fungiert jeweils eine adaptierte Form der von Philipp Mayring entwickelte Qualitative Inhaltsanalyse.
Keywords (deu)
KinderlandverschickungKLVpolitische InstrumentalisierungIndoktrinationNationalsozialismusTagebuchZweiter Weltkrieg
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
155
Association (deu)
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