Abstract (deu)
Diese Arbeit mit dem Titel „Black Metal – Über die Darstellung von People-of-Color in Musikvideos des Metal“ beschäftigt sich in erster Linie mit der Visualisierung von vorwiegend nicht-weißen Musiker*innen des Genres Metal anhand deren veröffentlichten Musikvideos. Dieses ist mehr als andere audio-visuelle Medien dieser Zeit durch seinen alltäglich gewordenen Konsum im Bezug auf seine Repräsentationspolitik prägend. Da Videoclips jedoch in ihrem jeweiligen sozio-kulturellen Kontext rezitiert und in gewisser Weise reproduziert werden, ist ein zentrales Anliegen dieser Arbeit, eine zeitgenössische Soziologie der Metalheads zu bewerkstelligen.
Einleitend wird das Musikvideo in seinen zwei Perspektiven – zum einen als Kunstwerk und zum anderen als Verkaufsvehikel der Musik – betrachtet, um im Anschluss daraus einen endgültigen Definitionsversuch zu unternehmen und seine kulturelle Bedeutung auszuweisen. Um die repräsentationspolitische Logik der Musikvideos darlegen zu können, beschäftigt sich diese Arbeit zunächst mit seiner Funktion und Ästhetik, die dieses Medium innerhalb des Metal-Diskurses innehat. Im Zuge dieser ersten genaueren Untersuchung, die mittels Musikvideoanalyse ausgewählter Beispiele bestimmte ästhetische Strategien im Metal darlegt, wird die Performativität sowohl der Blackness als auch der Metalheads betrachtet. Dabei sind drei unterschiedliche Strategien in der Verhandlung der Blackness im Metal auszumachen, die sie ausstellen, verneinen oder mit dem Metal-Image verbinden.
Im zweiten Teil dieser Arbeit wird, aufbauend auf dieser ersten medientheoretischen Perspektive, Metal zunächst musikwissenschaftlich verortet, wobei mit Elflein und Walser an dieser Stelle auf die Nähe des Blues und damit auf die Vereinnahmung einer schwarzen Kulturpraktik hingewiesen wird. Ein Hauptanliegen dieser Arbeit ist die soziologische Bestimmung dieser Subkultur und eine wissenschaftliche Aktualisierung bereits etablierter Forschung. Fachliteratur von Weinstein und Walser, sowie Roccor und Diaz-Bone dienen dabei als Referenzwerke, deren soziologische Analysen auf ihre Aktualität untersucht und erweitert werden. Hauptziel dieser Arbeit ist es, die Evolution des zu Beginn als weiß postulierten Metal hin zu einem sehr heterogen-pluralistischen Musikgenre aufzuzeigen. Evident wird diese Entwicklung in der genauen Betrachtung einiger Videoclips und deren Einbettung innerhalb der Szene.