Title (deu)
Orbáns fremdenfeindlicher Diskurs als Dolmetschgegenstand
Parallel title (eng)
The xenophobic discourse of Orbán as the subject of interpreting
Author
Alexandra Horváthová
Advisor
Larisa Schippel
Assessor
Larisa Schippel
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Themenfeld fremdenfeindlicher Diskurs in der politischen Rede als Dolmetschgegenstand. Bei der untersuchten Rede handelt es sich um einen Beitrag Viktor Orbáns in der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments am 19. Mai 2015 zum Thema Flüchtlingskrise. Es stellt sich die Frage, wie professionelle DolmetscherInnen im Europäischen Parlament mit fremdenfeindlichen Aussagen umgehen. Werden diese Aussagen treu wiedergegeben? Werden sie, beeinflusst von unterschiedlichen Diskursen, verstärkt oder abgeschwächt wiedergegeben? Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit dem Diskursbegriff und dem Zusammenhang zwischen Dolmetschen und Diskursen. Darüber hinaus wird auf den Begriff des Rassismus eingegangen und auch der zum damaligen Zeitpunkt vorherrschende Diskurs in den fünf EU-Mitgliedstaaten Ungarn, Slowakei, Deutschland, Österreich und Vereinigtes Königreich untersucht. Das Konzept des Eigenen und des Fremden von Dietrich Busse und die Diskurse der Differenz von Matouschek et al. machen die wichtigsten Analysekriterien der Arbeit aus. Im Laufe der Analyse wurden die Ausgangsrede, sowie ihre Dolmetschungen ins Slowakische, ins Deutsche und ins Englische anhand der Analysekriterien untersucht und jeweils mit dem Original verglichen. Die Analyse hat gezeigt, dass im Grunde alle drei DolmetscherInnen bestimmte Aussagen eher abgeschwächt als verstärkt wiedergegeben haben. In der slowakischen und englischen Dolmetschung ging es meistens nur um Nuancierungen. Die meisten Veränderungen gab es in der Dolmetschung ins Deutsche, wobei sich diese Tatsache darauf zurückführen lässt, dass der Flüchtlingsdiskurs, von dem die Dolmetscherin beeinflusst wurde, am meisten vom Flüchtlingsdiskurs in Ungarn abweicht. Die Verfasserin der Arbeit möchte in diesem Kontext auf die Wichtigkeit der diskursiven Einstellungen von DolmetscherInnen hinweisen, deren Existenz und Einflusskraft oft gar nicht bedacht werden. Darüber hinaus wird auch das Konzept der Neutralität beim Dolmetschen in Frage gestellt, denn – wie auch die Arbeit gezeigt hat – kann sie nie hundertprozentig gewährleistet werden.
Abstract (eng)
The following master’s thesis focuses on the topic of xenophobic discourse in a political speech as the subject of interpreting. The speech that was analysed, was held by Viktor Orbán during a plenary session in the European Parliament on May 19th, 2015 concerning the topic refugee crisis. The question that rises here is how professional interpreters of the European Parliament can handle xenophobic statements. Can they reproduce these statements in a loyal way? Do they get toned down or get intensified, as they are influenced by the different discourses? The first part of the thesis concentrates on the term discourse and on the connection between interpreting and discourses. In addition the term of racism is also discussed and the discourses that were predominant in the five EU member states Hungary, Slovakia, Germany, Austria and the United Kingdom at that point of time were dealt with. Dietrich Busse’s concept of self and other and discourses of difference from Matouschek et al. make up the criteria for the analysis. The source text and its interpretations into Slovak, German and English were studied based on the criteria for the analysis and each interpretation was compared with the original. The analysis has shown that basically all three interpreters have toned down statements more often than intensified them. The Slovak and the English interpretations show only light changes. The German interpretation shows the most changes. This is a result of the fact that the discourse concerning refugees the German interpreter was influenced by, differs the most from the refugee discourse in Hungary. The author of this thesis would like to point out the importance of discursive attitudes of interpreters. The existence and the influence of these discursive attitudes are often not even considered. Apart from this the concept of neutrality is called into question because – as the thesis has shown – it is not possible to guarantee it fully.
Keywords (eng)
interpretingdiscourse analysisxenophobic discourse
Keywords (deu)
DolmetschenDiskursanalyserassistische Diskursediskurssemantische Grundfigur
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
153 Seiten
Number of pages
153
Study plan
Masterstudium Dolmetschen Deutsch Englisch
[UA]
[065]
[331]
[342]
Members (1)
Title (deu)
Orbáns fremdenfeindlicher Diskurs als Dolmetschgegenstand
Parallel title (eng)
The xenophobic discourse of Orbán as the subject of interpreting
Author
Alexandra Horváthová
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Themenfeld fremdenfeindlicher Diskurs in der politischen Rede als Dolmetschgegenstand. Bei der untersuchten Rede handelt es sich um einen Beitrag Viktor Orbáns in der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments am 19. Mai 2015 zum Thema Flüchtlingskrise. Es stellt sich die Frage, wie professionelle DolmetscherInnen im Europäischen Parlament mit fremdenfeindlichen Aussagen umgehen. Werden diese Aussagen treu wiedergegeben? Werden sie, beeinflusst von unterschiedlichen Diskursen, verstärkt oder abgeschwächt wiedergegeben? Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit dem Diskursbegriff und dem Zusammenhang zwischen Dolmetschen und Diskursen. Darüber hinaus wird auf den Begriff des Rassismus eingegangen und auch der zum damaligen Zeitpunkt vorherrschende Diskurs in den fünf EU-Mitgliedstaaten Ungarn, Slowakei, Deutschland, Österreich und Vereinigtes Königreich untersucht. Das Konzept des Eigenen und des Fremden von Dietrich Busse und die Diskurse der Differenz von Matouschek et al. machen die wichtigsten Analysekriterien der Arbeit aus. Im Laufe der Analyse wurden die Ausgangsrede, sowie ihre Dolmetschungen ins Slowakische, ins Deutsche und ins Englische anhand der Analysekriterien untersucht und jeweils mit dem Original verglichen. Die Analyse hat gezeigt, dass im Grunde alle drei DolmetscherInnen bestimmte Aussagen eher abgeschwächt als verstärkt wiedergegeben haben. In der slowakischen und englischen Dolmetschung ging es meistens nur um Nuancierungen. Die meisten Veränderungen gab es in der Dolmetschung ins Deutsche, wobei sich diese Tatsache darauf zurückführen lässt, dass der Flüchtlingsdiskurs, von dem die Dolmetscherin beeinflusst wurde, am meisten vom Flüchtlingsdiskurs in Ungarn abweicht. Die Verfasserin der Arbeit möchte in diesem Kontext auf die Wichtigkeit der diskursiven Einstellungen von DolmetscherInnen hinweisen, deren Existenz und Einflusskraft oft gar nicht bedacht werden. Darüber hinaus wird auch das Konzept der Neutralität beim Dolmetschen in Frage gestellt, denn – wie auch die Arbeit gezeigt hat – kann sie nie hundertprozentig gewährleistet werden.
Abstract (eng)
The following master’s thesis focuses on the topic of xenophobic discourse in a political speech as the subject of interpreting. The speech that was analysed, was held by Viktor Orbán during a plenary session in the European Parliament on May 19th, 2015 concerning the topic refugee crisis. The question that rises here is how professional interpreters of the European Parliament can handle xenophobic statements. Can they reproduce these statements in a loyal way? Do they get toned down or get intensified, as they are influenced by the different discourses? The first part of the thesis concentrates on the term discourse and on the connection between interpreting and discourses. In addition the term of racism is also discussed and the discourses that were predominant in the five EU member states Hungary, Slovakia, Germany, Austria and the United Kingdom at that point of time were dealt with. Dietrich Busse’s concept of self and other and discourses of difference from Matouschek et al. make up the criteria for the analysis. The source text and its interpretations into Slovak, German and English were studied based on the criteria for the analysis and each interpretation was compared with the original. The analysis has shown that basically all three interpreters have toned down statements more often than intensified them. The Slovak and the English interpretations show only light changes. The German interpretation shows the most changes. This is a result of the fact that the discourse concerning refugees the German interpreter was influenced by, differs the most from the refugee discourse in Hungary. The author of this thesis would like to point out the importance of discursive attitudes of interpreters. The existence and the influence of these discursive attitudes are often not even considered. Apart from this the concept of neutrality is called into question because – as the thesis has shown – it is not possible to guarantee it fully.
Keywords (eng)
interpretingdiscourse analysisxenophobic discourse
Keywords (deu)
DolmetschenDiskursanalyserassistische Diskursediskurssemantische Grundfigur
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
153