Abstract (deu)
Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurden Derivate des Bumetanids synthetisiert, die eine erhöhte biologische Aktivität aufweisen sollten, wenn man sie zur Behandlung von neonataler Epilepsie einsetzt. Der Natrium-Kalium-Chlorid-Cotransporter (NKCC1) in unreifen Neuronen soll von diesen Derivaten inhibiert werden. Die Blockade des Ionenkanals hat zur Folge, dass die intrazelluläre Chlorid-Konzentration sinkt. Dadurch wirkt die Öffnung des GABAA-Ionenkanals hyperpolarisierend anstatt exzitatorisch im neonatalen Nervensystem, wodurch epileptische Anfälle und Krämpfe verringert werden können.
Insgesamt wurden 8 Derivate synthetisiert. Während die Verbindungen 1-7 zum selben Syntheseweg gehören, wurde bei Verbindung 8 ein ganzer anderer Ansatz versucht.
Im Gegensatz zu Bumetanid mit der Sauerstofffunktion in Position 4, wurde diese in Verbindung 3-7 durch einen Schwefel als Heteroatom ersetzt, was die Wirksamkeit erhöhen könnte. Durch die Esterbildung aus der Carboxylgruppe konnte bei Verbindung 1 auch die Lipophilie erhöht werden.
Ob die biologische Aktivität und auch die Lipophilie dieser Verbindungen ausreicht, um die Blut-Hirn-Schranke zu passieren, wird sich erst nach weiteren in vitro und in vivo Testungen zeigen.
Bei Verbindung 8 wurde anstelle des Thiophenols ein Anilin angebracht um in weiterer Folge das Molekül durch Cyclisierung zu rigidisieren. Diese Cyclisierung konnte jedoch trotz zahlreicher Versuche nicht umgesetzt werden.