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Title (deu)
Zur Nicht-Weitergabe der slowenischen Sprache in Koroška /Kärnten
eine biografieanalytische Annäherung
Author
Maria Clar
Adviser
Roswitha Breckner
Assessor
Roswitha Breckner
Abstract (deu)

Die vorliegende Masterthesis beschäftigt sich mit der Frage der Nicht-Weitergabe der slowenischen Sprache in Koroška/Kärnten. Es gibt bereits unterschiedliche Ansätze und Überlegungen, warum der Sprachverlust gerade im letzte Jahrhundert so signifikant und rapide vonstattenging. Diese werden auch in dieser Arbeit angesprochen. Es geht aber darüber hinaus um die Frage, innerhalb welcher biografischen Zusammenhänge Personen mit ihren Kindern nicht in ihrer Erstsprache Slowenisch, sondern in der erst später erlernten Sprache Deutsch, gesprochen haben. Da sich die Erklärungsmuster als komplex und vielschichtig erweisen, wird in der Arbeit zuerst der begriffliche, historische und sprachtheoretische Rahmen gelegt, um in einem weiteren Schritt darin die Beantwortung der Forschungsfrage einbetten zu können.
Eine Reflexion verwendeter Begrifflichkeiten ist ebenso Bestandteil der Auseinandersetzung, wie ein Abriss der Geschichte der Kärntner Slowen_innen, da jene das Narrativ beeinflusst, in welchem die Biografien der Interviewten Eingang finden. Es wird aufgezeigt, dass Sprache mit Macht zusammenhängt und damit die Nicht-Weitergabe einer Sprache mehr bedeutet als ein rein mechanisches Nicht-Sprechen. Im Anschluss wird die Methode der biografischen Fallrekonstruktion nach Gabriele Rosenthal, an der sich die weitere Analyse orientiert, vorgestellt.
Die Datengrundlage für den darauffolgenden empirischen Teil besteht aus acht narrativen Interviews. Eines davon wird exemplarisch in Anlehnung an die biografische Fallrekonstruktion analysiert. Dabei wird ein Typus herausgearbeitet, welcher aufzeigt, wie Ambivalenzen um Sprache, Sprachgebrauch, der Konfliktlinie einsprachig Deutsch oder zweisprachig sowie der Wichtigkeit von Region und zeitgleich von Überregionalität in der Biografie dazu führen kann, dass die Nicht-Weitergabe als in äußere Umstände eingebettet verstanden wird. Der Vergleich mit den anderen Interviews zeigt an, dass weitere rekonstruktive Fallanalysen zu weiteren Typenbildungen führen würden, wie die Nicht-Weitergabe innerhalb der jeweiligen Biografie begründet wird. Die Arbeit zeigt auf, dass die Thematik in ihrer Komplexität und Dichte keine einfache Beantwortung der Fragestellung zulässt und wegen der allgemeinen Frage der Legitimation von Sprache, mit allen Implikationen, aktuell ist.

Abstract (eng)

This work focuses on the question of not-passing-on Slovenian language in Carinthia. There are various approaches and considerations trying to answer why it happened in such a significant and fast way that the language got lost by so many speakers. They are also part of this thesis. Furthermore, I want to take a closer look at the biographical background of people, whom haven’t spoken with their children in their first language, Slovene, but in a language they got to know later, German. Pattern of explanation are possibly both, complex and multilayered. This is why, first, there is a reflection of some of the used terms. The building of a historical framework of Carinthian Slovenes is an important part of the paper, because it has an influence on the narrative of the biographies. Also the thesis wants to give a short reflection into language in terms of power and that failing to pass on a language means a lot more than just the ability to speak it. This theoretical framing follows an introduction into biographical research, based on Gabriele Rosenthals approach.
The data basis for the empirical section includes eight narrative interviews. One of them got more precisely analyzed, according to biographical case reconstruction. Thereby it was possible to extract a type and identify in it how, inside a biography, ambivalences of language, language usage, the lines of conflict between monolingual German and Bilingualism as well as the importance of region and at the same time of supra-region, lead to a not-passing-on of the language seen embedded in external circumstances. The comparison with the other interviews shows, more biographical case reconstructions would lead to generate more possible types of how not-passing-on a language can be found in several different ways inside different biographies. The paper illustrates that answering the research question is not easy, because of the complexity and density of the topic. Also due to the more general question of legitimation of language, including all the accompanying implications, this thesis covers a current topic.

Keywords (deu)
BiografieforschungSpracheKoroškaKärntenSlowenischNicht-WeitergabeBiografien
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1339996
rdau:P60550 (deu)
100 Seiten
Number of pages
105
Study plan
Masterstudium Soziologie
[UA]
[066]
[905]
Members (1)
Title (deu)
Zur Nicht-Weitergabe der slowenischen Sprache in Koroška /Kärnten
eine biografieanalytische Annäherung
Author
Maria Clar
Abstract (deu)

Die vorliegende Masterthesis beschäftigt sich mit der Frage der Nicht-Weitergabe der slowenischen Sprache in Koroška/Kärnten. Es gibt bereits unterschiedliche Ansätze und Überlegungen, warum der Sprachverlust gerade im letzte Jahrhundert so signifikant und rapide vonstattenging. Diese werden auch in dieser Arbeit angesprochen. Es geht aber darüber hinaus um die Frage, innerhalb welcher biografischen Zusammenhänge Personen mit ihren Kindern nicht in ihrer Erstsprache Slowenisch, sondern in der erst später erlernten Sprache Deutsch, gesprochen haben. Da sich die Erklärungsmuster als komplex und vielschichtig erweisen, wird in der Arbeit zuerst der begriffliche, historische und sprachtheoretische Rahmen gelegt, um in einem weiteren Schritt darin die Beantwortung der Forschungsfrage einbetten zu können.
Eine Reflexion verwendeter Begrifflichkeiten ist ebenso Bestandteil der Auseinandersetzung, wie ein Abriss der Geschichte der Kärntner Slowen_innen, da jene das Narrativ beeinflusst, in welchem die Biografien der Interviewten Eingang finden. Es wird aufgezeigt, dass Sprache mit Macht zusammenhängt und damit die Nicht-Weitergabe einer Sprache mehr bedeutet als ein rein mechanisches Nicht-Sprechen. Im Anschluss wird die Methode der biografischen Fallrekonstruktion nach Gabriele Rosenthal, an der sich die weitere Analyse orientiert, vorgestellt.
Die Datengrundlage für den darauffolgenden empirischen Teil besteht aus acht narrativen Interviews. Eines davon wird exemplarisch in Anlehnung an die biografische Fallrekonstruktion analysiert. Dabei wird ein Typus herausgearbeitet, welcher aufzeigt, wie Ambivalenzen um Sprache, Sprachgebrauch, der Konfliktlinie einsprachig Deutsch oder zweisprachig sowie der Wichtigkeit von Region und zeitgleich von Überregionalität in der Biografie dazu führen kann, dass die Nicht-Weitergabe als in äußere Umstände eingebettet verstanden wird. Der Vergleich mit den anderen Interviews zeigt an, dass weitere rekonstruktive Fallanalysen zu weiteren Typenbildungen führen würden, wie die Nicht-Weitergabe innerhalb der jeweiligen Biografie begründet wird. Die Arbeit zeigt auf, dass die Thematik in ihrer Komplexität und Dichte keine einfache Beantwortung der Fragestellung zulässt und wegen der allgemeinen Frage der Legitimation von Sprache, mit allen Implikationen, aktuell ist.

Abstract (eng)

This work focuses on the question of not-passing-on Slovenian language in Carinthia. There are various approaches and considerations trying to answer why it happened in such a significant and fast way that the language got lost by so many speakers. They are also part of this thesis. Furthermore, I want to take a closer look at the biographical background of people, whom haven’t spoken with their children in their first language, Slovene, but in a language they got to know later, German. Pattern of explanation are possibly both, complex and multilayered. This is why, first, there is a reflection of some of the used terms. The building of a historical framework of Carinthian Slovenes is an important part of the paper, because it has an influence on the narrative of the biographies. Also the thesis wants to give a short reflection into language in terms of power and that failing to pass on a language means a lot more than just the ability to speak it. This theoretical framing follows an introduction into biographical research, based on Gabriele Rosenthals approach.
The data basis for the empirical section includes eight narrative interviews. One of them got more precisely analyzed, according to biographical case reconstruction. Thereby it was possible to extract a type and identify in it how, inside a biography, ambivalences of language, language usage, the lines of conflict between monolingual German and Bilingualism as well as the importance of region and at the same time of supra-region, lead to a not-passing-on of the language seen embedded in external circumstances. The comparison with the other interviews shows, more biographical case reconstructions would lead to generate more possible types of how not-passing-on a language can be found in several different ways inside different biographies. The paper illustrates that answering the research question is not easy, because of the complexity and density of the topic. Also due to the more general question of legitimation of language, including all the accompanying implications, this thesis covers a current topic.

Keywords (deu)
BiografieforschungSpracheKoroškaKärntenSlowenischNicht-WeitergabeBiografien
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1339997
Number of pages
105