Title (deu)
Der Substitutionsdiskurs über "männliche Wechseljahre"
Parallel title (eng)
The substitution discourse on andropause
Author
Mario Kunczicky
Advisor
Jürgen Pelikan
Assessor
Jürgen Pelikan
Eva Flicker
Abstract (deu)
In der vorliegenden Untersuchung wird der öffentlich-mediale Substitutionsdiskurs über die Andropause („männliche Wechseljahre“) in Österreich, Deutschland und der Schweiz im Zeitraum von 1992 bis 2013analysiert. Dieser (Körper-)Diskurs ist Teil eines übergeordneten Männergesundheitsdiskurses oder genauer: eines neueren „Anti-Aging-Diskurses“.
Als spezifischer Forschungsgegenstand interessiert das in diesem Diskurs enthaltene Körper-wissen, das als „Wissen über (den) Körper“ konzipiert wird. Der Schwerpunkt liegt
dabei auf der inhaltlichen Strukturierung (des Diskurses) und den im Diskurs über männliche
Wechseljahre stattfindenden (Wissens-)Konstruktionen von Körper, Geschlecht und Alter/n.
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welches Wissen fließt in die (diskursive) Konstruktion
der „männlichen Wechseljahre“ ein und wird darin (re-)produziert?
Ferner wird danach gefragt, welche Deutungsmuster im Diskurs über den männlichen
Wechsel erzeugt und verbreitet werden. Dabei wird methodisch auf das von Reiner Keller
entwickelte Forschungs- und Theorieprogramm der Wissenssoziologischen Diskursanalyse zurückgegriffen. Darüber hinaus wird der theoretische Zugang über die sozialkonstruktivistische Wissenssoziologie gewählt, bei der der Körper als Wissenskonstruktion interpretiert wird.
Die inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz wird für die Entwicklung eines Kategoriensystems genutzt, um dementsprechende Textstellen zuzuordnen und so den gesamten Textkorpus inhaltlich-thematisch aufzubereiten. Für die Rekonstruktion von Deutungsmustern wird die Feinstrukturanalyse von Froschauer und Lueger herangezogen, da diese sequenzanalytisch vorgeht und die Erfassung latenter Sinnstrukturen zum Ziel hat.
Zentrales Ergebnis ist, dass die kollektiven Akteurs-und Sprechergruppen im Diskurs über
die Andropause eine homogene story line für die (Diskurs-)Erzählung nutzen.
Weiters werden im Diskurs die Aspekte ‚Analogisierung zu weiblichen Wechseljahren‘,
‚Testosteron als Garant für Männlichkeit‘, ‚männliche Wechseljahre als Bedrohung von Männlichkeit‘, ‚Alterung („hormonelles Altern“) als Krankheit‘ und das als Gegensatzpaar angelegte Deutungsmuster ‚Hormonersatztherapie als Heilsversprechen vs. HET als Risiko‘ rekonstruiert.
Abstract (eng)
In the thesis in hand, the public-medical substitution discourse on andropause (the male menopause) in Austria, Germany and Switzerland between 1992 and 2013 is analysed. This (body) discourse is part of a superordinate male health discourse, or more specifically: of a new “anti-aging discourse”. As a specific research topic, the body knowledge covered in this discourse is of interest which is conceived as “knowledge of the body”. The focus is on the textual structuring(of the discourse) and the (knowledge) constructions of body, gender and age/aging proceeding within the structuring.
Moreover, it is asked which interpretive schemes are created and disseminated within the discourse on andropause. Hence, the research and theory programme of the discourse analysis of the sociology of knowledge developed by Reiner Kelleris consulted. Furthermore, the theoretic approach via the socialconstructivist sociology of knowledge is chosen in which the body is interpreted as construction of knowledge. The textually structuring qualitative content analysis in accordance with Kuckartz is used for the development of a category system in ordert to ascribe corresponding passages and, thus, to textually-topically process the entire text corpus.
For the reconstruction of interpretive schemes, the fine structure analysis by Froschauer and Luegeris considered as it is sequence-analytical and targets the assessment of latent structures
of meaning. As a key result, it is found that the collective groups of actors and speakers use a homogenous storyline for the (discourse) narrative within the discourse on andropause.
What is more, the aspects of ‘analogising to menopause’,‘testosterone as guarantor for manliness‘, ‘andropause as threat to manliness’, ‘aging (“hormonal aging”) as disease’ and the
interpretive scheme arranged as contrastive pair‘ hormone replacement theory (HRT) as
promise of salvation vs. HRT as risk’ are reconstructed.
Keywords (eng)
sociology of knowledgediscourse analysisandropause
Keywords (deu)
WissenssoziologieDiskursanalyseAndropause
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
IV, 220 Seiten
Number of pages
226
Study plan
Dr.-Studium der Philosophie Soziologie, geisteswissenschaftl.Stzw
[UA]
[092]
[122]
Association (deu)
Title (deu)
Der Substitutionsdiskurs über "männliche Wechseljahre"
Parallel title (eng)
The substitution discourse on andropause
Author
Mario Kunczicky
Abstract (deu)
In der vorliegenden Untersuchung wird der öffentlich-mediale Substitutionsdiskurs über die Andropause („männliche Wechseljahre“) in Österreich, Deutschland und der Schweiz im Zeitraum von 1992 bis 2013analysiert. Dieser (Körper-)Diskurs ist Teil eines übergeordneten Männergesundheitsdiskurses oder genauer: eines neueren „Anti-Aging-Diskurses“.
Als spezifischer Forschungsgegenstand interessiert das in diesem Diskurs enthaltene Körper-wissen, das als „Wissen über (den) Körper“ konzipiert wird. Der Schwerpunkt liegt
dabei auf der inhaltlichen Strukturierung (des Diskurses) und den im Diskurs über männliche
Wechseljahre stattfindenden (Wissens-)Konstruktionen von Körper, Geschlecht und Alter/n.
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welches Wissen fließt in die (diskursive) Konstruktion
der „männlichen Wechseljahre“ ein und wird darin (re-)produziert?
Ferner wird danach gefragt, welche Deutungsmuster im Diskurs über den männlichen
Wechsel erzeugt und verbreitet werden. Dabei wird methodisch auf das von Reiner Keller
entwickelte Forschungs- und Theorieprogramm der Wissenssoziologischen Diskursanalyse zurückgegriffen. Darüber hinaus wird der theoretische Zugang über die sozialkonstruktivistische Wissenssoziologie gewählt, bei der der Körper als Wissenskonstruktion interpretiert wird.
Die inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz wird für die Entwicklung eines Kategoriensystems genutzt, um dementsprechende Textstellen zuzuordnen und so den gesamten Textkorpus inhaltlich-thematisch aufzubereiten. Für die Rekonstruktion von Deutungsmustern wird die Feinstrukturanalyse von Froschauer und Lueger herangezogen, da diese sequenzanalytisch vorgeht und die Erfassung latenter Sinnstrukturen zum Ziel hat.
Zentrales Ergebnis ist, dass die kollektiven Akteurs-und Sprechergruppen im Diskurs über
die Andropause eine homogene story line für die (Diskurs-)Erzählung nutzen.
Weiters werden im Diskurs die Aspekte ‚Analogisierung zu weiblichen Wechseljahren‘,
‚Testosteron als Garant für Männlichkeit‘, ‚männliche Wechseljahre als Bedrohung von Männlichkeit‘, ‚Alterung („hormonelles Altern“) als Krankheit‘ und das als Gegensatzpaar angelegte Deutungsmuster ‚Hormonersatztherapie als Heilsversprechen vs. HET als Risiko‘ rekonstruiert.
Abstract (eng)
In the thesis in hand, the public-medical substitution discourse on andropause (the male menopause) in Austria, Germany and Switzerland between 1992 and 2013 is analysed. This (body) discourse is part of a superordinate male health discourse, or more specifically: of a new “anti-aging discourse”. As a specific research topic, the body knowledge covered in this discourse is of interest which is conceived as “knowledge of the body”. The focus is on the textual structuring(of the discourse) and the (knowledge) constructions of body, gender and age/aging proceeding within the structuring.
Moreover, it is asked which interpretive schemes are created and disseminated within the discourse on andropause. Hence, the research and theory programme of the discourse analysis of the sociology of knowledge developed by Reiner Kelleris consulted. Furthermore, the theoretic approach via the socialconstructivist sociology of knowledge is chosen in which the body is interpreted as construction of knowledge. The textually structuring qualitative content analysis in accordance with Kuckartz is used for the development of a category system in ordert to ascribe corresponding passages and, thus, to textually-topically process the entire text corpus.
For the reconstruction of interpretive schemes, the fine structure analysis by Froschauer and Luegeris considered as it is sequence-analytical and targets the assessment of latent structures
of meaning. As a key result, it is found that the collective groups of actors and speakers use a homogenous storyline for the (discourse) narrative within the discourse on andropause.
What is more, the aspects of ‘analogising to menopause’,‘testosterone as guarantor for manliness‘, ‘andropause as threat to manliness’, ‘aging (“hormonal aging”) as disease’ and the
interpretive scheme arranged as contrastive pair‘ hormone replacement theory (HRT) as
promise of salvation vs. HRT as risk’ are reconstructed.
Keywords (eng)
sociology of knowledgediscourse analysisandropause
Keywords (deu)
WissenssoziologieDiskursanalyseAndropause
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
226
Association (deu)
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