You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1340206
Title (deu)
Spracherleben vor dem Hintergrund der Deutschlernpflicht in Österreich
Author
Anna Steinkress
Advisor
Brigitta Busch
Co-Advisor
Mi-Cha Flubacher
Assessor
Brigitta Busch
Abstract (deu)
Im Rahmen dieser Masterarbeit wird der Frage nach dem Spracherleben vor dem Hintergrund der Deutschlernpflicht im Bereich der Migration und Integration in Österreich nachgegangen. Der Fokus liegt zunächst auf der aktuellen Gesetzeslage und der Gestaltung der Rahmenbedingungen des verpflichtenden Deutscherwerbs. Seit 2003 wird die Deutschlernpflicht bundesweit im Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz geregelt. Dieses schreibt als Bedingung für den Erhalt von Niederlassungsbewilligungen und Aufenthaltstitel Nachweise von Deutschkenntnissen auf den Niveaus A1 bis B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen des Europarats vor. Betroffen davon sind sogenannte „Drittstaatsangehörige“ – all jene Migrant_innen, welche nicht Staatsbürger_innen des EWR bzw. der Schweiz sind. Sprachkenntnisse müssen dabei innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens mittels standardisierter Prüfungen nachgewiesen werden; bei Nicht-Bestehen der Sprachtests innerhalb der rechtlich festgelegten Frist kommt es zu keiner Verlängerung des Aufenthaltstitels. Durch die Analyse wurde deutlich, dass Sprachprüfungen zu einem zentralen Bestandteil des Integrationsprozesses erhoben werden und Deutschkenntnisse als Integrationsindikatoren auftreten, welche das Maß an Integration der Drittstaatsangehörigen angeben. Des Weiteren kommt es zu Prozessen der Kategorisierungen von Migrant_innen sowie der Selektion bestimmter Gruppen, die sich in der Inklusion bzw. Exklusion von Migrant_innen manifestieren. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich das Spracherleben betroffener Drittstaatsangehöriger angesichts der Deutschlernpflicht gestaltet und wie sich diese in ihr sprachliches Repertoire einschreibt. Die Analyseergebnisse zeigen unter anderem eine große Bandbreite an Erlebnissen, Erfahrungen und Wertungen der deutschen Sprache auf. Während für einen interviewten Drittstaatsangehörigen Deutsch beispielsweise als Symbol für berufliche Aufstiegschancen fungiert, erlebt ein zweiter Interviewpartner die deutsche Sprache im Zusammenhang mit Angst und Scham vor möglichen Fehlern und Korrekturen von seinen Gesprächsteilnehmer_innen. Eine sehr differenzierte Wahrnehmung zeigt sich auch im Erleben der Deutschlernpflicht, welche einerseits als schwere Last, Hürde und Herausforderung, andererseits als notwendiges Übel oder auch als laue gesetzliche Regelung empfunden wird.
Keywords (deu)
Spracherlebensprachliches RepertoireSprachbiographieSprachenporträtSprachtests und IntegrationDeutschlernpflichtIntegrationsvereinbarung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1340206
rdau:P60550 (deu)
126 Seiten
Number of pages
131
Members (1)
Title (deu)
Spracherleben vor dem Hintergrund der Deutschlernpflicht in Österreich
Author
Anna Steinkress
Abstract (deu)
Im Rahmen dieser Masterarbeit wird der Frage nach dem Spracherleben vor dem Hintergrund der Deutschlernpflicht im Bereich der Migration und Integration in Österreich nachgegangen. Der Fokus liegt zunächst auf der aktuellen Gesetzeslage und der Gestaltung der Rahmenbedingungen des verpflichtenden Deutscherwerbs. Seit 2003 wird die Deutschlernpflicht bundesweit im Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz geregelt. Dieses schreibt als Bedingung für den Erhalt von Niederlassungsbewilligungen und Aufenthaltstitel Nachweise von Deutschkenntnissen auf den Niveaus A1 bis B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen des Europarats vor. Betroffen davon sind sogenannte „Drittstaatsangehörige“ – all jene Migrant_innen, welche nicht Staatsbürger_innen des EWR bzw. der Schweiz sind. Sprachkenntnisse müssen dabei innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens mittels standardisierter Prüfungen nachgewiesen werden; bei Nicht-Bestehen der Sprachtests innerhalb der rechtlich festgelegten Frist kommt es zu keiner Verlängerung des Aufenthaltstitels. Durch die Analyse wurde deutlich, dass Sprachprüfungen zu einem zentralen Bestandteil des Integrationsprozesses erhoben werden und Deutschkenntnisse als Integrationsindikatoren auftreten, welche das Maß an Integration der Drittstaatsangehörigen angeben. Des Weiteren kommt es zu Prozessen der Kategorisierungen von Migrant_innen sowie der Selektion bestimmter Gruppen, die sich in der Inklusion bzw. Exklusion von Migrant_innen manifestieren. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich das Spracherleben betroffener Drittstaatsangehöriger angesichts der Deutschlernpflicht gestaltet und wie sich diese in ihr sprachliches Repertoire einschreibt. Die Analyseergebnisse zeigen unter anderem eine große Bandbreite an Erlebnissen, Erfahrungen und Wertungen der deutschen Sprache auf. Während für einen interviewten Drittstaatsangehörigen Deutsch beispielsweise als Symbol für berufliche Aufstiegschancen fungiert, erlebt ein zweiter Interviewpartner die deutsche Sprache im Zusammenhang mit Angst und Scham vor möglichen Fehlern und Korrekturen von seinen Gesprächsteilnehmer_innen. Eine sehr differenzierte Wahrnehmung zeigt sich auch im Erleben der Deutschlernpflicht, welche einerseits als schwere Last, Hürde und Herausforderung, andererseits als notwendiges Übel oder auch als laue gesetzliche Regelung empfunden wird.
Keywords (deu)
Spracherlebensprachliches RepertoireSprachbiographieSprachenporträtSprachtests und IntegrationDeutschlernpflichtIntegrationsvereinbarung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1340207
Number of pages
131