Abstract (deu)
Kennt man die Märchen der Brüder Grimm, ist man mit Sicherheit auch mit den darin vorkommenden dunklen, gefährlichen Wäldern vertraut. Doch sind die grimmschen Wälder denn tatsächlich ausschließlich bedrohlich und finster, oder gibt es andere, davon abweichende Darstellungen?
Die vorliegende Masterarbeit untersucht diese Fragestellungen anhand der Analyse zweier Märchentexte. Ebenso wird überprüft, inwieweit modernere Texte literarischer Gattungen, die eng mit der Gattung ‚Märchen’ in Verbindung stehen, Ähnlichkeiten oder Unterschiede hinsichtlich der Verwendung und Darstellung des Topos ‚Wald’ aufweisen. Dazu werden im ersten, theoretischen Teil als Grundlage für die Analyse essentielle Begriffe definiert und gattungspoetologische Merkmale akzentuiert. Zudem gilt ein großer Abschnitt der Beschäftigung mit raumtheoretischen Inhalten. Ebenso findet sich ein Exkurs zu den wechselseitigen Beziehungen vom Wald zur Literatur und vom Wald zur Bevölkerung.
Im zweiten Teil schließlich kommt es zur tatsächlichen Beschäftigung mit den verschiedenen Textbeispielen. Hier ist vor allem von Bedeutung, wie der Raum ‚Wald’ dargestellt wird und welche unterschiedliche Funktionen er einnimmt. Dass sich das Thema als deutlich vielseitiger darstellt, als von manchen möglicherweise erwartet wird, ist spätestens am Ende ersichtlich, wenn die Ergebnisse zusammengefasst werden und ein Ausblick auf mögliche weiterführende und anschließende Fragestellungen gegeben wird.