Title (deu)
Materialisierte Körper
Friederike Pezolds Videoinstallationen als posthumanistische Agentin und feministische Techniken
Author
Elisabeth Stecker
Advisor
Christian Schulte
Assessor
Christian Schulte
Abstract (deu)
Die österreichische Künstlerin Friederike Pezold beginnt Anfang der 1970er mit der Videokamera zu arbeiten. In Pezolds Arbeiten wird mit dem Körper experimentiert, seine Möglichkeiten werden ausgelotet und seine Wirkmacht behandelt, weitgehend ohne dabei die Persona der Künstlerin in den Vordergrund zu stellen. Es ist scheinbar nicht Pezold, die ihren Körper zeigt, sondern es ist vielmehr ein Körper, der gemeinsam mit der Videokamera seine Performativität, sein Können, aber auch seine Dysfunktionalität analysiert. Die Videokunst der 1970er-Jahre lässt nicht nur einen experimentellen Zugang zum Medium Video und seinen technischen Möglichkeiten zu, sondern es entwickelten sich auch neue Perspektiven und neue Formen von Studien des (weiblichen) Körpers aus nächster Nähe. Diese Arbeit behandelt die Frage, inwiefern Körper als Materie definiert werden können und welche Agency sie innehaben. Als Körper wird hier zum einen der menschliche verstanden, aber auch jener Korpus an Techniken ist gemeint, der am Erzeugen, Bearbeiten und Zeigen einer Videoinstallation beteiligt ist. Bei dieser Fragestellung stehen Pezolds Videoarbeiten im Zentrum, die den menschlichen Körper fragmentieren, abstrahieren und ihn mithilfe von technischen Geräten in eine neue Form bringen. An feministischen, posthumanistischen, techno-wissenschaftlichen und neu-materialistischen Zugängen entlang, werden Körpergrenzen und Verhandlungen von Materialität bei Pezold gezeichnet. Unter anderem werden dabei Theorien von Karen Barad, Donna Haraway, Jane Bennett und Rosi Braidotti herangezogen. Diese theoretischen Perspektiven erlauben es, eine Nähe zwischen historischen Entwicklungen der Videokunst und der Videokamera als feministisches Werkzeug herzustellen, die Wechselwirkungen zwischen dem menschlichen Körper und technischen Apparaten zu erkunden sowie die Wirkmacht der für die Videokunst konstituierenden Elemente zu untersuchen.
Abstract (eng)
In the early 1970s the Austrian artist Friederike Pezold starts using the video camera. In her work Pezold experiments with the body, explores its options and agency, mostly without prioritizing the persona of the artist herself. It is rather not Pezold who shows her body, but instead a body that analyzes its own performativity, potential and also dysfunctionality together with the video camera. The video art emerging in the 1970s does not only allow an experimental approach towards the medium and its technical possibilities, but provides new perspectives and modes of studying the (female) body at close range. This thesis discusses how bodies can be perceived and defined as a material, considering their agency. Body in this case does not only mean the human one, but also the corpus of agents necessary to produce, arrange and show a video installation. This question it focused on Pezolds video art, which fragments the body into an abstract form. Following feminist, posthumanist, techno-scientific and new-materialistic approaches, the body’s boundaries and definitions of material are discussed. Among others, theories of Karen Barad, Donna Haraway, Jane Bennett and Rosi Braidotti are used for this task. Those theoretical perspectives allow connecting the historical developments in video art to the camera as a feminist tool, furthermore an evaluation of how the human body interacts with technical devices, and a focus on the agency of all elements constituting a video installation.
Keywords (eng)
Friederike Pezoldvideo artinstallationnew materialismposthumanism
Keywords (deu)
Friederike PezoldVideokunstInstallationskunstNeuer MaterialismusPosthumanismus
Type (deu)
Extent (deu)
110 Seiten
Number of pages
110
Study plan
Masterstudium Theater-, Film- und Medientheorie
[UA]
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