Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Kommunikation zwischen BeamtInnen und BürgerInnen in den staatlichen Institutionen Österreichs. In Österreich leben viele EU-/EWR-StaatsbürgerInnen, welche eine nichtdeutsche Muttersprache haben, jedoch aufgrund ihrer Staatsbürgerschaft Freizügigkeit im Bundesgebiet genießen. Diese Freizügigkeit setzt in der gesamten EU keinerlei Kenntnisse der Amtssprache des jeweiligen Landes voraus und gilt auch in der gesamten EU bzw. im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum. Aufgrund der Tatsache, dass in Österreich die deutsche Sprache laut Verfassung „die Staatssprache der Republik“ ist, wurde davon ausgegangen, dass es auf Ämtern und Behörden, in denen BürgerInnen in Kontakt mit BeamtInnen stehen, in der alltäglichen Kommunikation möglicherweise zu Problemen kommen könnte. Die vorliegende Arbeit widmet sich diesen möglichen Kommunikationsproblemen und versucht anhand von Interviews festzustellen, ob und wenn ja welche Kommunikationsprobleme auf Ämtern und Behörden in Österreich vorkommen.
Es wurden insgesamt acht problemzentrierte Interviews mit StaatsbürgerInnen verschiedener EU-/EWR-Ländern durchgeführt, welche alle seit einigen Jahren in Österreich leben und zum Zeitpunkt des Zuzugs kein Deutsch gesprochen haben. Diese Personen sprechen über ihre Kommunikationserfahrungen mit Bediensteten der Bundesrepublik Österreich. Aus den Interviews wurde mithilfe der qualitativen Inhaltsanalysemethode Zusammenfassung und induktive Kategorienbildung von Philipp Mayring ein Kategoriensystem erarbeitet, welches darstellen soll, wie die Kommunikation auf Ämtern aussehen kann. Das Vorhaben wurde mit Unterstützung der Software MAXQDA® verwirklicht, welche diese Art von qualitativer Inhaltsanalyse m.E. technisch am besten unterstützt.