Abstract (deu)
Gaborframes liefern stabile, diskrete Zeit-Frequenz-Darstellungen in
L^2(R^d). Es ist daher von großem Interesse, Paare
(g, Λ), bestehend aus einer L^2-Funktion g und einem
Zeit-Frequenz-Gitter Λ, zu bestimmen, die einen Frame erzeugen.
Die Fortschritte der Gaboranalysis der letzten dreißig Jahre
lieferten zahlreiche Charakterisierungen der Frameungleichung
für Gaborsysteme. Wir geben eine vollständige Darstellung
bekannter Resultate. Die Neuheit liegt in der systematischen
Herangehensweise: Das zentrale Resultat ist die Dualitätstheorie
für Gaborframes über beliebige Gitter. Wir entwickeln daher die
Dualitätstheorie zuerst und erhalten dann daraus alle
Charakterisierungen für separable Gitter als einfache Folgerungen.
Das wohlbekannte Kriterium von Ron und Shen folgt durch ein einfaches
Fourierreihenargument. Im Fall eines rationalen Gitters liefert eine
weitere Periodisierung die Resultate von Zeevi und Zibulski, in denen
die Frameeigenschaft mit den Spektraleigenschaften einer Familie von
endlichdimensionalen Matrizen verknüpft wird.
Für M^1-Fenster liefert die Kombination der Dualitätstheorie mit
Wieners Lemma ein Dutzend zusätzliche Charakterisierungen ohne
Ungleichungen, das heißt als Eigenschaften der zum Gaborsystem
gehörenden kanonischen Operatoren.