Abstract (deu)
Internationaler Handel und finanzielle Integration haben die wirtschaftlichen
Verflechtungen zwischen Ländern verstärkt. Auch Entwicklungsländer mit den
schwächsten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben ihre Grenzen internationalen
Transaktionen geöffnet und dabei von Handel und Kapitalzuflüssen profitiert. Diese
Entwicklung ist jedoch Hand in Hand mit einem Anstieg der wirtschaftlichen
Vulnerabilität gegangen. Externe Krisen haben gezeigt, wie wichtig es ist, externe
Ungleichgewichte wie große und langanhaltende Leistungsbilanzdefizite zu
überwachen, bevor diese unhaltbar werden. Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die
Bestimmungsfaktoren der Leistungsbilanz von 125 Entwicklungsländern zwischen
1990 und 2014 zu untersuchen. Im Hauptschätzverfahren wird dazu ein gepoolter
Kleinstquadratschätzer mit geclusterten Standardfehlern verwendet. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Leistungsbilanz positiv von der Steuerbilanz, dem Entwicklungsniveau
und dem Nettoauslandsvermögensstatus sowie negativ von dem
Altersabhängigkeitsverhältnis und von passiven ausländischen Direktinvestitionen
abhängt. Außerdem wird zum ersten Mal die tragende Rolle, die die Kategorie der
exportierten Güter bei der Gestaltung der Leistungsbilanz spielt, gezeigt.