Abstract (deu)
Das menschliche Zentralnervensystem weist eine im Allgemeinen symmetrische Struktur auf. Die sensorischen und motorischen Funktionen jeder Körperseite werden primär durch die jeweils kontralaterale Hemisphäre gesteuert. Es gibt jedoch eine Reihe von kognitiven Funktionen die auf asymmetrische Netzwerke verteilt sind. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die hemisphärische (a) Symmetrie von zwei bekannten ereigniskorrelierten Potentialen (ERP) bei der Parkinson-Krankheit (PD) zu untersuchen. PD ist eine neurodegenerative Erkrankung, die nicht nur motorische sondern auch kognitive Funktionen beeinträchtigt. Sie zeichnet sich durch einen klinisch asymmetrischen Krankheitseinbruch aus und ist daher ein hervorragendes Modell für die Erforschung lateralisierter Gehirnfunktionen. In der vorliegenden Forschung wurden Veränderungen in EEG-Mustern zwischen Hemisphären bei PD und deren Beziehung zu dopaminergen Medikamenten betrachtet. Dazu untersuchten wir zunächst Unterschiede in der Amplitude des Bereitschaftspotentials (BP), welche mit Bewegungsvorbereitung und -ausführung assoziiert sind. Insbesondere verglichen wir stark und weniger stark betroffene Hemisphären bei PD-Patienten. In einem zweiten Schritt untersuchten wir wie sich PD auf die, normalerweise asymmetrische und mit Aufmerksamkeits- und Arbeitsgedächtnisfunktionen verbundene, P3-Amplitude auswirkt. Wir fanden heraus, dass sowohl die Krankheit als auch die mit ihr verbundene dopaminerge Medikation die hemisphärische (a) Symmetrie von ERPs beeinflussen können. Das BP war bei PD im Vergleich zu gesunden Kontrollen nicht nur allgemein niedriger, sondern auch asymmetrisch, mit höherer Ausprägung auf der stärker betroffenen Seite. Das BP-Potential wurde durch dopaminerge Medikation wiederhergestellt. Darüber hinaus war die übliche Asymmetrie der P3-Amplitude weniger ausgeprägt, wenn PD-Patienten mit dopaminergen Medikamenten getestet wurden. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass, während Medikamente die motorische Funktion verbessern mögen, sie möglicherweise auch negative Auswirkungen auf einige kognitive Funktionen haben können.