Die vorliegende Diplomarbeit liefert einen Überblick über den Wandel des Vampirdiskurses anhand von Enzyklopädien und Wörterbüchern des 18. Jahrhunderts. Anhand der Analyse von Lexikonartikeln wird die Wandlungsfähigkeit des Diskurses vom Grenzphänomen an den Randzonen der Habsburgermonarchie zum Gegenstand gelehrter Dispute und Boulevardmeldungen bis hin zur Metapher für gesellschaftliche und ökonomische Ausbeutung nachverfolgt. Hierzu werden zunächst das mediale Umfeld und der Aufschwung der Lexika in der Aufklärung skizziert. Dabei wird insbesondere auf die Rolle der Lexika bei der öffentlichen Meinungsbildung und auf ihre Funktion bei der Popularisierung von Wissensbeständen eingegangen. Im zweiten Teil wird dargestellt, warum gerade der Vampir im Zeitalter der Aufklärung in den Fokus wissenschaftlicher Verhandlungen gerät und zu einem kurzweiligen medialen Lauffeuer wird. Hierbei werden vor allem die erkenntnistheoretischen Schwierigkeiten der Mediziner bei der Diagnose des Vampirismus herausgearbeitet. Schlussendlich wird anhand einzelner Diskursfelder illustriert, wie der Vampirdiskurs im 18. Jahrhundert transformiert und narrativ konstruiert wurde. Eingesetzt wird dabei mit dem Lemma „Vampyren“ in Zedlers Universal-Lexicon. Vor allem die Rolle des Diskurses bei der Stereotypisierung der Gebiete jenseits der aufgeklärten Welt wird in der Arbeit verdeutlicht.
This diploma thesis provides an overview of the evolution of the vampire discourse through encyclopaedias and dictionaries of the 18th century. Through the analysis of lexicon articles, the changeability of the discourse is traced from the border phenomenon on the fringes of the Habsburg monarchy, to the subject of learned disputes and tabloids, to the metaphor for social exploitation. To this end, first the media environment and the upswing of encyclopaedias in the Enlightenment are outlined. In particular, the role of encyclopedias in public opinion formation and their role in the popularization of knowledge stock is discussed. The second part shows why the vampire in the Age of Enlightenment becomes the focus of scientific negotiations and becomes an entertaining media phenomenon. In particular, the epistemological difficulties of the medical profession in the diagnosis of vampirism are worked out. Finally, it is illustrated by means of individual discourse fields how the vampire discourse was transformed in the 18th century and constructed narratively. It is used with the lemma "Vampyren" in Zedler's Universal Lexicon. Above all, the role of discourse in the stereotyping of areas beyond the enlightened world is clarified.
Die vorliegende Diplomarbeit liefert einen Überblick über den Wandel des Vampirdiskurses anhand von Enzyklopädien und Wörterbüchern des 18. Jahrhunderts. Anhand der Analyse von Lexikonartikeln wird die Wandlungsfähigkeit des Diskurses vom Grenzphänomen an den Randzonen der Habsburgermonarchie zum Gegenstand gelehrter Dispute und Boulevardmeldungen bis hin zur Metapher für gesellschaftliche und ökonomische Ausbeutung nachverfolgt. Hierzu werden zunächst das mediale Umfeld und der Aufschwung der Lexika in der Aufklärung skizziert. Dabei wird insbesondere auf die Rolle der Lexika bei der öffentlichen Meinungsbildung und auf ihre Funktion bei der Popularisierung von Wissensbeständen eingegangen. Im zweiten Teil wird dargestellt, warum gerade der Vampir im Zeitalter der Aufklärung in den Fokus wissenschaftlicher Verhandlungen gerät und zu einem kurzweiligen medialen Lauffeuer wird. Hierbei werden vor allem die erkenntnistheoretischen Schwierigkeiten der Mediziner bei der Diagnose des Vampirismus herausgearbeitet. Schlussendlich wird anhand einzelner Diskursfelder illustriert, wie der Vampirdiskurs im 18. Jahrhundert transformiert und narrativ konstruiert wurde. Eingesetzt wird dabei mit dem Lemma „Vampyren“ in Zedlers Universal-Lexicon. Vor allem die Rolle des Diskurses bei der Stereotypisierung der Gebiete jenseits der aufgeklärten Welt wird in der Arbeit verdeutlicht.
This diploma thesis provides an overview of the evolution of the vampire discourse through encyclopaedias and dictionaries of the 18th century. Through the analysis of lexicon articles, the changeability of the discourse is traced from the border phenomenon on the fringes of the Habsburg monarchy, to the subject of learned disputes and tabloids, to the metaphor for social exploitation. To this end, first the media environment and the upswing of encyclopaedias in the Enlightenment are outlined. In particular, the role of encyclopedias in public opinion formation and their role in the popularization of knowledge stock is discussed. The second part shows why the vampire in the Age of Enlightenment becomes the focus of scientific negotiations and becomes an entertaining media phenomenon. In particular, the epistemological difficulties of the medical profession in the diagnosis of vampirism are worked out. Finally, it is illustrated by means of individual discourse fields how the vampire discourse was transformed in the 18th century and constructed narratively. It is used with the lemma "Vampyren" in Zedler's Universal Lexicon. Above all, the role of discourse in the stereotyping of areas beyond the enlightened world is clarified.