Abstract (deu)
Studien, die statistisch signifikante Ergebnisse berichten, werden wahrscheinlicher publiziert, während Ergebnisse, mit welchen die Nullhypothese beibehalten wird, unpubliziert bleiben. Dieses Problem ist als Publication Bias bekannt. Da der Erfolg von Wissenschaftlern oft anhand der Anzahl ihrer Publikationen gemessen wird, werden Strategien angewandt, die die Wahrscheinlichkeit auf die Publikation einer Studie maximieren. Solche Strategien sind unter dem Begriff „Questionable Research Practices“ (QRPs) zusammengefasst und reichen von harmlosem Verhalten bis hin zu Betrug. Sowohl Publication Bias als auch QRPs bedrohen die Validität von empirischer Wissenschaft im Allgemeinen und von Meta-Analysen im Speziellen. Die beiden rezent entwickelten Methoden p-Curve und p-Uniform wollen mit diesen Problemen umgehen, indem sie nur statistisch signifikante p-Werte einbeziehen. In dieser Studie wurden beide Methoden auf reale Daten angewendet. Randomisierte, Placebo-kontrollierte klinische Studien mit individualisierter homöopathischer Behandlung wurden sowohl mittels p-Curve und p-Uniform als auch konventioneller Meta-Analyse untersucht. Die konventionelle Meta-Analyse ergab einen kleinen Effekt zugunsten der Homöopathie, während kein Effekt mit p-Wert basierten Methoden gefunden wurde. Kein Publication Bias wurde entdeckt, jedoch scheinen QRPs die Ergebnisse der konventionellen Meta-Analyse zu verzerren. Auf der Journalzugehörigkeit basierende Subsetanalysen zeigten verzerrende Charakteristiken von Studien, die in homöopathienahen Journals publiziert wurden. Bei der konventionallen Meta-Analyse führten diese zu einer signifikanten Überschätzung der Effektstärke. Anhand dieser Ergebnisse können zwei Schlussfolgerungen gezogen werden. Einerseits erbrachten p-Wert basierte Methoden miteinander konsistente Ergebnisse und sind eine relevante Alternative zu konventionellen Meta-Analysen. Andererseits gibt es keine Hinweise, dass individualisierte homöopathische Behandlungen einen über den Placeboeffekt hinausgehenden Effekt haben. Beobachtete Symptomreduktionen oder gesteigertes Wohlbefinden sind höchstwahrscheinlich dem Placeboeffekt geschuldet.