Abstract (deu)
Konsortiale Subskriptionsverträge zwischen Verlagen und wissenschaftlichen Bibliotheken regeln den digitalen Zugang zu Publikationen. Seit einigen Jahren verstärkt sich jedoch die Tendenz hin zu einem frei zugänglichen Publikationswesen (Open Access). Als Konsequenz dieser Entwicklung verändern sich allmählich auch die Vertragsverhältnisse zwischen Lizenzgebern und -nehmern: Immer mehr Vereinbarungen nehmen nun auch auf das Open-Access-Publizieren Einfluss.
Die vorliegende Arbeit versucht, die verschiedenen Zugänge solcher konsortialen Lizenzvereinbarungen mit Open-Access-Komponenten anhand der in Österreich abgeschlossenen Verträge gegenüberzustellen. So werden die Unterschiede zwischen reinen Subskriptionsverträgen und diversen neuartigen Vereinbarungen mit Open-Access-Komponenten beschrieben. Dabei wird die Notwendigkeit von modifizierten Evaluierungsmethoden bei der Beurteilung von diesen neuen Lizenzvereinbarungen ersichtlich. Als wesentlichstes neues Element solcher Analysen wird die Evaluierung von Open-Access-Publikationszahlen identifiziert. In der Arbeit wird nun der Versuch unternommen, diese Publikationsanalysen für die bestehenden Open-Access-Vereinbarungen durchzuführen. Der Fokus liegt dabei auf quantitativen Fragen: Wie entwickeln sich die Publikationszahlen? Wie verändern sich die Open-Access-Anteile? Die Datengrundlage bilden Publikationsmeldungen von den Verlagen und Abfragen aus der Datenbank Scopus. Die gegenübergestellten Ergebnisse zeigen, dass die unterschiedliche Konzeption der Verträge auch stark divergierende Ergebnisse erzielen: So kann der Schwerpunkt der einzelnen Verträge auf Kostenersparnisse oder aber auf die effiziente Steigerung der Open-Access-Raten gelegt werden.
Es ist davon auszugehen, dass in den folgenden Jahren zahlreiche weitere konsortiale Open-Access-Verträge verhandelt werden. Die hier vorliegenden Erkenntnisse können dabei als Orientierungshilfe herangezogen werden.