You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1342532
Title (deu)
Die Entwicklung der Museumspädagogik in den Österreichischen Bundesmuseen am Fallbeispiel des Technischen Museums
Author
Benedikt Herbert Rohrauer
Adviser
Meta Niederkorn
Assessor
Meta Niederkorn
Abstract (deu)

Heute präsentiert sich das Technische Museum Wien als kinder- und jugendfreundliches
Museum. Dies zeigt sich einerseits an dem bunten Rahmenprogramm, welches für diese
Zielgruppe angeboten wird. Andererseits sind über 50 % der BesucherInnen, die das Museum
in den letzten Jahren besucht hatten, unter 19 Jahre alt. Wirft man einen Blick in die
Geschichte des Technischen Museums so zeigt sich, dass diese Fokussierung auf die
Zielgruppe Kinder und Jugendliche keineswegs als selbstverständlich erachtet werden darf,
sondern sich erst in einem längeren Prozess entwickelt hat. So war 1919, ein Jahr nach der
Eröffnung des Technischen Museums, der Eintritt für Kinder unter neun Jahren generell
verboten, Jugendlich bis 14 Jahre durften das Museum nur in Begleitung einer/eines
Erwachsenen betreten. Betrachtet man die Geschichte der Entwicklung der
Museumspädagogik im Technischen Museum so lässt sich dieser Prozess in drei Hauptphasen
unterteilen. Am Anfang des Prozesses steht die „Phase der Unsicherheit“. Sie dauert von der
Eröffnung des Museums (1914) bis zum Ende der Nachkriegszeit (1955) und umspannt damit
das Ende der Monarchie, die Zwischenkriegszeit, die Zeit des Nationalsozialismus und die
Nachkriegszeit. Sie ist gekennzeichnet durch eine permanente Neuausrichtung des Museums,
welche sich durch Politische- und Regimewechsel ergibt und eine damit einhergehende
Instabilität. Gleichzeitig ist es eine Phase der permanenten Unterfinanzierung. Beide Faktoren
wirken sich hemmend auf die Entwicklung der Museumspädagogik aus. Von 1955 bis in die
1980iger Jahre erlebt das Museum erstmals eine Phase der längeren politischen Stabilität und
der gesicherten Finanzierung. Dieser Zeitabschnitt wird in der vorliegenden Arbeit als die
„Phase der Stabilität“ bezeichnet. Auch in dieser Phase sind keinerlei maßgeblichen
Neuerungen auf dem Gebiet der Museumspädagogik im Technischen Museum beobachtbar.
Dies kann vor allem auf den fehlenden politischen und gesellschaftlichen Willen,
Veränderungen einzuführen, zurückgeführt werden. Mit den 1980iger Jahren ändert sich diese
abrupt. Während sich die österreichischen Bundesmuseen im Bereich Museumspädagogik in
150
einem „Dornröschenschlaf“ befanden, waren manche ausländische Kultureinrichtungen, vor
allem in den USA und England, neue Wege gegangen. Ausgehend von den Beobachtungen
aus dem Ausland wird massive Kritik an der Arbeit der Bundesmuseen laut, welche sich in
Zeitungsartikeln und politischen Aussagen dieser Zeit manifestiert. 1987 reagiert die Politik
mit dem Bauinvestitionsprogramm „die Museumsmilliarde“ und einer Welle der
Neubesetzungen von Museumsdirektionen im Zuge von Nachbesetzungen. Mit dem
politischen Willen zur Veränderung und der Neubesetzung des Direktorenpostens wird im
Technischen Museum die „Phase der Museumspädagogik“ eingeleitet. Das Museum vollzieht
einen Wandel und beginnt sich völlig auf die BesucherInnen auszurichten. Allen voran sind es
nun die Kinder und Jugendlichen, welche angesprochen werden sollen. Die Veränderungen
finden auf verschiedensten Ebenen statt. Einerseits wird die Arbeit der Museumspädagogik
professionalisiert, indem eine eigene Abteilung gegründet wird und eigene
„MuseumspädagogInnen“ eingestellt werden. Durch diese Professionalisierung und diverse
Förderprogramme entstehen neue Vermittlungsformate und museumspädagogische Projekte.
Auf Politischer Ebene rücken durch das Bundesmuseengesetz von 2002 Kinder und
Jugendliche auch von Seiten des Gesetzes immer mehr in den Fokus der Bundesmuseen. 2010
wird mit dem „Freie Eintritt bis zum 19. Lebensjahr in allen Bundesmuseen“ diese
Entwicklung weiter unterstützt.

Keywords (deu)
MuseumspädagogikTechnisches Museum WienBundesmuseen
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1342532
rdau:P60550 (deu)
150 Seiten : Diagramme
Number of pages
151
Study plan
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Physik
[UA]
[190]
[313]
[412]
Members (1)
Title (deu)
Die Entwicklung der Museumspädagogik in den Österreichischen Bundesmuseen am Fallbeispiel des Technischen Museums
Author
Benedikt Herbert Rohrauer
Abstract (deu)

Heute präsentiert sich das Technische Museum Wien als kinder- und jugendfreundliches
Museum. Dies zeigt sich einerseits an dem bunten Rahmenprogramm, welches für diese
Zielgruppe angeboten wird. Andererseits sind über 50 % der BesucherInnen, die das Museum
in den letzten Jahren besucht hatten, unter 19 Jahre alt. Wirft man einen Blick in die
Geschichte des Technischen Museums so zeigt sich, dass diese Fokussierung auf die
Zielgruppe Kinder und Jugendliche keineswegs als selbstverständlich erachtet werden darf,
sondern sich erst in einem längeren Prozess entwickelt hat. So war 1919, ein Jahr nach der
Eröffnung des Technischen Museums, der Eintritt für Kinder unter neun Jahren generell
verboten, Jugendlich bis 14 Jahre durften das Museum nur in Begleitung einer/eines
Erwachsenen betreten. Betrachtet man die Geschichte der Entwicklung der
Museumspädagogik im Technischen Museum so lässt sich dieser Prozess in drei Hauptphasen
unterteilen. Am Anfang des Prozesses steht die „Phase der Unsicherheit“. Sie dauert von der
Eröffnung des Museums (1914) bis zum Ende der Nachkriegszeit (1955) und umspannt damit
das Ende der Monarchie, die Zwischenkriegszeit, die Zeit des Nationalsozialismus und die
Nachkriegszeit. Sie ist gekennzeichnet durch eine permanente Neuausrichtung des Museums,
welche sich durch Politische- und Regimewechsel ergibt und eine damit einhergehende
Instabilität. Gleichzeitig ist es eine Phase der permanenten Unterfinanzierung. Beide Faktoren
wirken sich hemmend auf die Entwicklung der Museumspädagogik aus. Von 1955 bis in die
1980iger Jahre erlebt das Museum erstmals eine Phase der längeren politischen Stabilität und
der gesicherten Finanzierung. Dieser Zeitabschnitt wird in der vorliegenden Arbeit als die
„Phase der Stabilität“ bezeichnet. Auch in dieser Phase sind keinerlei maßgeblichen
Neuerungen auf dem Gebiet der Museumspädagogik im Technischen Museum beobachtbar.
Dies kann vor allem auf den fehlenden politischen und gesellschaftlichen Willen,
Veränderungen einzuführen, zurückgeführt werden. Mit den 1980iger Jahren ändert sich diese
abrupt. Während sich die österreichischen Bundesmuseen im Bereich Museumspädagogik in
150
einem „Dornröschenschlaf“ befanden, waren manche ausländische Kultureinrichtungen, vor
allem in den USA und England, neue Wege gegangen. Ausgehend von den Beobachtungen
aus dem Ausland wird massive Kritik an der Arbeit der Bundesmuseen laut, welche sich in
Zeitungsartikeln und politischen Aussagen dieser Zeit manifestiert. 1987 reagiert die Politik
mit dem Bauinvestitionsprogramm „die Museumsmilliarde“ und einer Welle der
Neubesetzungen von Museumsdirektionen im Zuge von Nachbesetzungen. Mit dem
politischen Willen zur Veränderung und der Neubesetzung des Direktorenpostens wird im
Technischen Museum die „Phase der Museumspädagogik“ eingeleitet. Das Museum vollzieht
einen Wandel und beginnt sich völlig auf die BesucherInnen auszurichten. Allen voran sind es
nun die Kinder und Jugendlichen, welche angesprochen werden sollen. Die Veränderungen
finden auf verschiedensten Ebenen statt. Einerseits wird die Arbeit der Museumspädagogik
professionalisiert, indem eine eigene Abteilung gegründet wird und eigene
„MuseumspädagogInnen“ eingestellt werden. Durch diese Professionalisierung und diverse
Förderprogramme entstehen neue Vermittlungsformate und museumspädagogische Projekte.
Auf Politischer Ebene rücken durch das Bundesmuseengesetz von 2002 Kinder und
Jugendliche auch von Seiten des Gesetzes immer mehr in den Fokus der Bundesmuseen. 2010
wird mit dem „Freie Eintritt bis zum 19. Lebensjahr in allen Bundesmuseen“ diese
Entwicklung weiter unterstützt.

Keywords (deu)
MuseumspädagogikTechnisches Museum WienBundesmuseen
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1342533
Number of pages
151