Abstract (deu)
Diese Arbeit behandelt die Fragestellung nach einem Grenzkolonialismus in Brasilien des 19. Jahrhunderts anhand der Provinz Minas Gerais. Die von der Regierung forcierte systematische Besiedelung der wirtschaftlich geplagten Provinz führte zur Vernichtung der indigenen Bevölkerung. Trotz der gefürchteten, im Sertão und Regenwald lebenden Botocudos, warben Auswanderungsratgeber und Kolonialgesellschaften in Mitteleuropa um europäische Siedler. Außerdem wurden das tropische Klima, der atlantische Regenwald und der schwer zu bewirtschaftende Boden zur Herausforderung der neuen EuropäerInnen. Politische Maßnahmen zum „friedvollen“ Zusammenleben mit Indigenen sollte die Besiedelung erleichtern. Ziel war es, das territoriale Einflussgebiet der Krone zu erweitern und die inneren Grenzen weiter auszudehnen.