Abstract (deu)
Über das Leben und Werk des aus München stammenden Plakatkünstlers, Illustrators, Gebrauchsgrafikers und Malers Fritz Rehm (1871-1928) ist nur wenig bekannt. Er war sein Leben lang gattungsübergreifend tätig und hinterlässt ein umfangreiches, jedoch verstreutes Werk, das von Plakaten, Grafiken, Gemälden, Buchgestaltungen bis zu Glasentwürfen reicht. Den größten Erfolg erzielte er jedoch mit seinen Plakaten, welche im Zeitraum von 1896 – ca. 1912 entstanden sind und somit genau in die Hochphase der deutschen Plakatkunst fallen.
Aufgrund der Tatsache, dass das Leben und Werk von Fritz Rehm noch nie in der Literatur behandelt wurde, nimmt sich die Arbeit das Ziel diese Lücke zu füllen. Die Grundlage bildet dabei die Erstellung eines Werkkatalogs, der erstmals sämtliche Arbeiten von Rehm zusammenträgt. Einen Schwerpunkt bilden dabei seine 24 Plakate, welche im Katalog analysiert werden. Der Überblick über seine Werke ermöglicht es schließlich Rückschlüsse auf sein Schaffen als Plakatkünstler zu ziehen.
Der erste Teil der Arbeit bietet eine biographische Einführung und beleuchtet anhand von drei Projekten das Frühwerk von Rehm. Im Zentrum stehen hier seine Illustrationen für die Münchner Zeitschrift Jugend, zwei Tafeln für Gerlachs Allegorien und das französische Sammelwerk Les Maîtres de L’Affiche, welche im Zusammenhang mit Rehms Plakatkunst gesehen werden können.
Anhand von drei verschiedenen Ansätzen wird in einem zweiten Teil Rehms Beitrag zur deutschen Plakatkunst betrachtet. Es kann gezeigt werden, dass sich in seinen Arbeiten die verschiedenen stilistischen Tendenzen der deutschen Plakatentwicklung widerspiegeln und er insbesondere in den Anfangsjahren von 1896-1897 wegweisende Entwürfe lieferte. Durch die Untersuchung zeitgenössischer Zeitschriften wird außerdem Rehms Rolle innerhalb der Hochphase deutscher Plakatkunst verdeutlicht. In einem abschließenden Kapitel werden Charakteristika von seinen Plakaten definiert, die sich als wiederkehrende Elemente in seinen Arbeiten sowohl motivisch als auch formal feststellen lassen.