Abstract (deu)
Diese Arbeit untersucht inwiefern zukunftsfähige Siedlungsstrukturen geschaffen werden können. In
der zeitgenössischen Planung wird bereits schon seit längerem das Leitbild der Stadt der kurzen
Wege bzw. Stadt und Region der kurzen Wege diskutiert. Es werden zahlreiche Herausforderungen
und Potentiale aufgezeigt, welche bei einer möglichen Umsetzung dieses Leitkonzepts (nach
wesentlichen Zielen sowie Basiskriterien: Dichte, Nutzungsmischung, Attraktivität der öffentlichen
Räume) in der Planungspraxis eine wichtige Rolle spielen und eher für oder gegen eine verstärkte
Legitimation dieses Leitbildes innerhalb der Gesellschaft, Politik sowie Wirtschaft sprechen.
Man ist vielerorts, zumindest außerhalb von größeren Städten, vom Autoverkehr abhängig. Mit dem
derzeitigen vorherrschenden Auto-orientierten undemokratischen Verkehrssystem und dessen
unübersehbaren Auswirkungen, in erster Linie Umweltbelastungen wie der Flächenverbrauch, können
keine nachhaltigen Siedlungsstrukturen geschaffen werden.
Neben allgemeinen Beispielen, vorwiegend aus Österreich und Deutschland, wird konkret auf ein
Untersuchungsgebiet eingegangen. In der oberösterreichisch-bayerischen Region Braunau-Simbach
wurde im Zuge von zwei interkommunalen Raumentwicklungskonzepten (IREK), der Rahmen für eine
zukünftige Entwicklung vorbereitet. Eine fachlich-kritische Bewertung der gegenwärtigen
Raumentwicklung zeigt, dass einige Ziele und Maßnahmen für diese idealerweise angestrebten
zukunftsfähigen Siedlungsstrukturen unzureichend sind.
Viel kompaktere Siedlungsformen und eine Erhöhung der Raumwiderstände in unseren
Wohngebieten, bei gleichzeitigen Verbesserungen im ÖV, der Infrastruktur für sanfte Verkehrsmittel
sowie bei Einrichtungen der Nahversorgung scheinen unbedingt erforderlich zu sein. Es werden dazu
umfangreiche Handlungsempfehlungen gegeben (u.a. wird auf gesetzliche Grundlagen und
Steuerungsinstrumente eingegangen), um unsere Siedlungsstrukturen im Bestand zu verbessern.