Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit widmet sich der ukrainischen Zivilgesellschaft und ihrer Rolle in der Herausbildung der Demokratie in der Ukraine. Es wird von der Grundthese ausgegangen, dass eine entwickelte pluralistische Zivilgesellschaft die Voraussetzung für den nachhaltigen Erfolg des Transformationsprozesses in postkommunistischen Staaten ist - vorausgesetzt die wichtigen, von der Demokratieforschung postulierten Merkmale, werden zumindest ansatzweise erfüllt. Die These wird anhand der beiden Revolutionen in den Jahren 2004 (Orange Revolution) und 2013/14 (Euromaidan) näher analysiert.
Als theoretische Bezugspunkte der Arbeit gelten u. a. die Transformations-theorien und das funktionalistische Konzept einer Zivilgesellschaft. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein empirisch-analytischer Forschungsansatz gewählt. Die Analyse findet auf zwei Ebenen statt: einerseits mittels einer Auswertung des Dritten Sektors in der Ukraine sowie in weiterer Folge mit einer Sekundäranalyse. Dabei wird das bereits vorhandene Datenmaterial, welches aus diversen Statistiken und Meinungsumfragen aus den Zeiträumen 2003 bis 2005 sowie 2012 bis 2014 besteht, ausgewertet. Zur Datenauswertung wurde die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring heran gezogen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Orange Revolution bereits erste Verbesserungen für die Arbeit des Dritten Sektors brachte, jedoch erst der Erfolg des Euromaidan wichtige Schritte in Bezug auf den Einfluss auf die politischen Prozesse sowie die demokratische Konsolidierung ermöglichte. Bemühungen von Seiten der Regierung, den Dialog mit der Zivilgesellschaft zu verstärken und sie in Entscheidungsfindungsprozess einzubinden, können als positives Zeichen für eine demokratische Zukunft des Landes gedeutet werden. Jedoch wird nur eine starke, sich einige Regierung, gemeinsam mit einer vitalen und integrierten Zivilgesellschaft sowie internationaler Unterstützung in der Lage sein, zu einer Stabilisierung des ukrainischen Staates beizutragen.