Abstract (deu)
Durch die Teilnehmerinnen der Lauftrainings des Österreichischen Frauenlaufs® ist in den letzten Jahren eine eigene soziale Gruppe entstanden. Die sportliche Identität und die persönlichen Motive dieser Frauen sind Thema der vorliegenden Masterarbeit. Es soll ermittelt werden, welchen Stellenwert und welche Bedeutung der Laufsport im Leben der Teilnehmerinnen der Frauenlauftrainings einnimmt und welche Beweggründe sie für die Ausübung dieses Sports haben. Um im Rahmen dieser Masterarbeit eine konkrete Aussage treffen zu können, wurde die Stichprobe auf die Teilnehmerinnen der nur in Wien stattfindenden Frauenlauftrainings eingeschränkt.
Mit Hilfe eines Online-Fragebogens wurden soziodemografische Daten und Daten über das Trainings- und Wettkampfverhalten von 341 Teilnehmerinnen der Frauenlauftrainings in Wien erhoben. Weiters sollten die Studienteilnehmerinnen bei der Befragung neben Aussagekomplexen zur Identität und Motiven im Laufsport auch Aussagen über das Trainieren in einer geschlechtshomogenen Gruppe beurteilen.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Studienteilnehmerinnen in Bezug auf die Soziale und Personale Sportidentität hinsichtlich des Laufniveaus, der Trainingsjahre und der Wettkampfteilnahme unterscheiden. Das Laufen scheint für Probandinnen im Alter von über 54 Jahren, für Probandinnen mit Kindern und für Probandinnen in Partnerschaft einen höheren Stellenwert im Leben einzunehmen als der Lebensbereich „Ausbildung/Beruf“, während es bei jenen, die unter 55 Jahre alt sind beziehungsweise keine Kinder haben und/oder in keiner Partnerschaft sind, genau umgekehrt ist. Leistungsorientierte Motive und das Laufen als Stressabbau nehmen mit dem Alter ab, demgegenüber werden soziale Motive, die Zeit in der Natur, die Gesundheit und die Gewichtsregulation mit höherem Alter wichtiger werden. Mit Verbesserung des Laufniveaus nehmen Motive bezogen auf das Aussehen und das Gewicht ab. Außerdem konnte eruiert werden, dass es den Teilnehmerinnen der in Wien stattfindenden Frauenlauftrainings eher nicht wichtig ist, in einer geschlechtshomogenen Gruppe zu laufen.