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Title (deu)
"Vom Leben in der Höhle" - die Darstellung des Naturzustandes bei Hannelore Valencak "Die heimlichen Höhlen Noahs", A.Th. Sonnleitner "Die Höhlenkinder. Im Heimlichen Grund" und Marlen Haushofer "Die Wand"
Author
Liesa Roithner
Advisor
Michael Rohrwasser
Assessor
Michael Rohrwasser
Abstract (deu)
Im Zentrum dieser Diplomarbeit steht die Beschreibung des Lebens in der Höhle, des Austritts aus der Höhle und des Verbleibens in der Isolation in den Werken A. Th. Sonnleitners „Die Höhlenkinder. Im Heimlichen Grund“ (1918), Hannelore Valencaks „Die Höhlen Noahs“ (1961) und Marlen Haushofers „Die Wand“ (1963). Die Höhle wird im Rahmen der Werkanalysen als literarisches Motiv, im weiteren Sinne aber auch als Ort der Isolation und Abgrenzung, verstanden. Ausgangpunkt der Untersuchung war die Klärung der Gattungsfrage der erwähnten Werke. Als Grundlage dafür dienten die theoretischen Untersuchungen zur Robinsonade, Utopie, Anti-Utopie und zum postapokalyptischen Roman. A. Th. Sonnleitners „Die Höhlenkinder“ wird als Kultur-Erarbeitungs-Robinsonade, Valencaks „Die Höhlen Noahs“ als postapokalyptischer Roman und Haushofers „Die Wand“ als moderne oder neue Robinsonade gelesen. Im Rahmen der Werkanalyse wurde der Fokus auf die Beschreibung der Wohnverhältnisse in der Höhle bzw. des Raumes hinter der Wand gelegt. Dabei konnte festgehalten werden, dass das literarische Motiv des locus amoenus in „Die Höhlenkinder“ realisiert wird und die Protagonistin und der Protagonist ein Erfahrungslernen im Sinne von Jean- Jacques Rousseaus´ Erziehungsidealen erfüllen. Einen locus terribilis erkannte man in „Die Höhlen Noahs“, da nicht nur räumlich eine Katastrophenlandschaft beschrieben wurde, sondern die Figuren sich auch im Krieg aller gegen alle befanden. Haushofers „Die Wand“ nahm im Rahmen der Untersuchung einen Sonderstatus ein, da Merkmale beider Topoi zu finden sind. Die letzte Forschungsfrage bezieht sich auf den (möglichen) Austritt aus dem eingegrenzten Territorium. Basierend auf Sigmund Freuds Theorien aus „Totem und Tabu“ geschieht dies durch Inzestscheu, Exogamie, die Abkehr vom Animismus und den Urvatermord. Die Protagonistinnen und Protagonisten in „Die Höhlen Noahs“ vollziehen diese Entwicklungsschritte, bei Sonnleitners „Die Höhlenkinder“ wird kein Urvatermord begangen. Dennoch gelingt in beiden Werken der Austritt aus der Höhle. Auf Marlen Haushofers „Die Wand“ konnten diese Thesen jedoch nicht angewendet werden. Die Ich-Erzählerin wird nach dem Mord an einem weiteren Überlebenden in der Einsamkeit hinter der Wand verbleiben.
Keywords (deu)
RobinsonadeAnti-Utopielocus amoenuslocus terribilisHöhlePostapokalpyse
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1343203
rdau:P60550 (deu)
104 Seiten : Illustration
Number of pages
104
Study plan
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Psychologie und Philosophie
[UA]
[190]
[333]
[299]
Members (1)
Title (deu)
"Vom Leben in der Höhle" - die Darstellung des Naturzustandes bei Hannelore Valencak "Die heimlichen Höhlen Noahs", A.Th. Sonnleitner "Die Höhlenkinder. Im Heimlichen Grund" und Marlen Haushofer "Die Wand"
Author
Liesa Roithner
Abstract (deu)
Im Zentrum dieser Diplomarbeit steht die Beschreibung des Lebens in der Höhle, des Austritts aus der Höhle und des Verbleibens in der Isolation in den Werken A. Th. Sonnleitners „Die Höhlenkinder. Im Heimlichen Grund“ (1918), Hannelore Valencaks „Die Höhlen Noahs“ (1961) und Marlen Haushofers „Die Wand“ (1963). Die Höhle wird im Rahmen der Werkanalysen als literarisches Motiv, im weiteren Sinne aber auch als Ort der Isolation und Abgrenzung, verstanden. Ausgangpunkt der Untersuchung war die Klärung der Gattungsfrage der erwähnten Werke. Als Grundlage dafür dienten die theoretischen Untersuchungen zur Robinsonade, Utopie, Anti-Utopie und zum postapokalyptischen Roman. A. Th. Sonnleitners „Die Höhlenkinder“ wird als Kultur-Erarbeitungs-Robinsonade, Valencaks „Die Höhlen Noahs“ als postapokalyptischer Roman und Haushofers „Die Wand“ als moderne oder neue Robinsonade gelesen. Im Rahmen der Werkanalyse wurde der Fokus auf die Beschreibung der Wohnverhältnisse in der Höhle bzw. des Raumes hinter der Wand gelegt. Dabei konnte festgehalten werden, dass das literarische Motiv des locus amoenus in „Die Höhlenkinder“ realisiert wird und die Protagonistin und der Protagonist ein Erfahrungslernen im Sinne von Jean- Jacques Rousseaus´ Erziehungsidealen erfüllen. Einen locus terribilis erkannte man in „Die Höhlen Noahs“, da nicht nur räumlich eine Katastrophenlandschaft beschrieben wurde, sondern die Figuren sich auch im Krieg aller gegen alle befanden. Haushofers „Die Wand“ nahm im Rahmen der Untersuchung einen Sonderstatus ein, da Merkmale beider Topoi zu finden sind. Die letzte Forschungsfrage bezieht sich auf den (möglichen) Austritt aus dem eingegrenzten Territorium. Basierend auf Sigmund Freuds Theorien aus „Totem und Tabu“ geschieht dies durch Inzestscheu, Exogamie, die Abkehr vom Animismus und den Urvatermord. Die Protagonistinnen und Protagonisten in „Die Höhlen Noahs“ vollziehen diese Entwicklungsschritte, bei Sonnleitners „Die Höhlenkinder“ wird kein Urvatermord begangen. Dennoch gelingt in beiden Werken der Austritt aus der Höhle. Auf Marlen Haushofers „Die Wand“ konnten diese Thesen jedoch nicht angewendet werden. Die Ich-Erzählerin wird nach dem Mord an einem weiteren Überlebenden in der Einsamkeit hinter der Wand verbleiben.
Keywords (deu)
RobinsonadeAnti-Utopielocus amoenuslocus terribilisHöhlePostapokalpyse
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1343204
Number of pages
104