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Title (deu)
"Nachfahren des Drachen" und "echte Wiener"? Identitäten und Inkorporationsmuster chinesischer Migranten in Österreich am Beispiel des Webforums www.outuo.net
Author
Carsten Matthias Schäfer
Advisor
Susanne Weigelin-Schwiedrzik
Assessor
Susanne Weigelin-Schwiedrzik
Assessor
Flemming Christiansen
Abstract (deu)
Das Thema Migration ist seit Jahren eines der Streitthemen in Österreich – einem Land, in dem mittlerweile jeder fünfte Bewohner einen Migrationshintergrund besitzt. Nicht zuletzt die Flüchtlingskrise 2015 machte deutlich, dass Migration zu den größten Herausforderungen gehört, denen sich Österreich und ganz Europa zu stellen haben. Vor diesem Hintergrund richtet diese Dissertation den Blick auf eine im öffentlichen Diskurs bislang wenig wahrgenommene Migrantengruppe: Chinesen in Österreich. Im Zentrum stehen dabei zwei Leitfragen nach Inkorporationsmustern und Identitätskonstruktionen österreichischer Auslandschinesen im Spannungsfeld zwischen Österreich, China sowie lokalen und transnationalen (chinesischen) „Communities.“ Das Forschungsprojekt fokussiert sich dazu auf Inhalte und Nutzer des größten chinesischsprachigen Webforums in Österreich (outuo.net). Mithilfe quantitativer und qualitativer Methoden sollen Zugehörigkeiten chinesischstämmiger Menschen nicht nur illustriert, sondern auch Ursachen und Mechanismen von Zugehörigkeitsmustern und Grenzziehungsprozessen entschlüsselt werden. Nicht zuletzt geht es in diesem Sinne auch um die Frage, wie die Einwanderungsgesellschaft in Österreich funktioniert und wie die Menschen, die hier leben, angemessen damit umgehen können. Eingebettet ist die Arbeit einerseits in die österreichischen Migrationswissenschaften, zu denen sie nicht nur einen empirischen, sondern auch einen theoretisch-konzeptionellen Beitrag leistet. Mechanismen von Inkorporationsprozessen und Identitätsfindungen müssen von der Einwanderungsgesellschaft ebenso verstanden werden, wie soziokulturelle und andere Hintergründe der unterschiedlichen im Land lebenden Gruppierungen. Erst wenn die komplexen Wechselwirkungen, die das Einwanderungsland Österreich prägen, sowie die mit Migrationsprozessen einhergehenden Chancen und Risiken angemessen gefasst werden, können Kompetenzen entwickelt werden, die ein produktives und harmonisches Miteinander garantieren – zeigt sich doch, dass Transnationalismus und ein sich dagegen sträubender Nationalismus gleichermaßen Phänomene der sich globalisierenden Welt sind. Andererseits berührt die Dissertation sinologische Fragestellungen. Chinesische Communities außerhalb Chinas beeinflussen immer auch Prozesse innerhalb chinesischer Staatsgrenzen. Dies gilt umso mehr, als China in seinem Inneren gerade nach dem Machtantritt Xi Jinpings von verschärfter Repression geprägt ist und für freie, kontroverse Diskussionen über historische und aktuelle Phänomene zunehmend auf Räume außerhalb des Machtbereichs Pekings angewiesen ist. Nur eine Erfassung auch der Chinesen außerhalb Chinas erlaubt uns folglich eine ausreichende Beantwortung der grundsätzlichen Sinologie-Frage: Was ist China?
Keywords (eng)
Chinese diasporaoverseas ChineseChinese migrationtransnationalismintegrationincorporationidentitysocial media
Keywords (deu)
Chinesische DiasporaAuslandschinesenÜberseechinesenchinesische MigrationMigration und InternetTransnationalismusIntegrationInkorporationIdentitätsoziale Medien
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1343407
rdau:P60550 (deu)
901 Seiten : Illustrationen
Number of pages
905
Members (1)
Title (deu)
"Nachfahren des Drachen" und "echte Wiener"? Identitäten und Inkorporationsmuster chinesischer Migranten in Österreich am Beispiel des Webforums www.outuo.net
Author
Carsten Matthias Schäfer
Abstract (deu)
Das Thema Migration ist seit Jahren eines der Streitthemen in Österreich – einem Land, in dem mittlerweile jeder fünfte Bewohner einen Migrationshintergrund besitzt. Nicht zuletzt die Flüchtlingskrise 2015 machte deutlich, dass Migration zu den größten Herausforderungen gehört, denen sich Österreich und ganz Europa zu stellen haben. Vor diesem Hintergrund richtet diese Dissertation den Blick auf eine im öffentlichen Diskurs bislang wenig wahrgenommene Migrantengruppe: Chinesen in Österreich. Im Zentrum stehen dabei zwei Leitfragen nach Inkorporationsmustern und Identitätskonstruktionen österreichischer Auslandschinesen im Spannungsfeld zwischen Österreich, China sowie lokalen und transnationalen (chinesischen) „Communities.“ Das Forschungsprojekt fokussiert sich dazu auf Inhalte und Nutzer des größten chinesischsprachigen Webforums in Österreich (outuo.net). Mithilfe quantitativer und qualitativer Methoden sollen Zugehörigkeiten chinesischstämmiger Menschen nicht nur illustriert, sondern auch Ursachen und Mechanismen von Zugehörigkeitsmustern und Grenzziehungsprozessen entschlüsselt werden. Nicht zuletzt geht es in diesem Sinne auch um die Frage, wie die Einwanderungsgesellschaft in Österreich funktioniert und wie die Menschen, die hier leben, angemessen damit umgehen können. Eingebettet ist die Arbeit einerseits in die österreichischen Migrationswissenschaften, zu denen sie nicht nur einen empirischen, sondern auch einen theoretisch-konzeptionellen Beitrag leistet. Mechanismen von Inkorporationsprozessen und Identitätsfindungen müssen von der Einwanderungsgesellschaft ebenso verstanden werden, wie soziokulturelle und andere Hintergründe der unterschiedlichen im Land lebenden Gruppierungen. Erst wenn die komplexen Wechselwirkungen, die das Einwanderungsland Österreich prägen, sowie die mit Migrationsprozessen einhergehenden Chancen und Risiken angemessen gefasst werden, können Kompetenzen entwickelt werden, die ein produktives und harmonisches Miteinander garantieren – zeigt sich doch, dass Transnationalismus und ein sich dagegen sträubender Nationalismus gleichermaßen Phänomene der sich globalisierenden Welt sind. Andererseits berührt die Dissertation sinologische Fragestellungen. Chinesische Communities außerhalb Chinas beeinflussen immer auch Prozesse innerhalb chinesischer Staatsgrenzen. Dies gilt umso mehr, als China in seinem Inneren gerade nach dem Machtantritt Xi Jinpings von verschärfter Repression geprägt ist und für freie, kontroverse Diskussionen über historische und aktuelle Phänomene zunehmend auf Räume außerhalb des Machtbereichs Pekings angewiesen ist. Nur eine Erfassung auch der Chinesen außerhalb Chinas erlaubt uns folglich eine ausreichende Beantwortung der grundsätzlichen Sinologie-Frage: Was ist China?
Keywords (eng)
Chinese diasporaoverseas ChineseChinese migrationtransnationalismintegrationincorporationidentitysocial media
Keywords (deu)
Chinesische DiasporaAuslandschinesenÜberseechinesenchinesische MigrationMigration und InternetTransnationalismusIntegrationInkorporationIdentitätsoziale Medien
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1343408
Number of pages
905