Abstract (deu)
Die Frage nach dem Bedarf an AHS Lehrpersonal für Wien, Niederösterreich und das Burgenland bis zum Jahr 2030 steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Dazu wurde ein Modell erstellt, das den Bedarf und das Angebot an Unterrichtsstunden für die wichtigsten Gegenstände gegenüberstellt. Der Bedarf wurde im Wesentlichen anhand einer aktualisierten Version der Schulbesuchsprognose von HANIKA et al. (2012) und mithilfe eines Datensatzes über den bestehenden Bedarf des Schuljahres 2017/18 errechnet. Dieser Datensatz umfasst alle unterrichteten Stunden des Schuljahres 2017/18 und das Geburtsjahr der lehrenden Person. Das Angebot an Lehrkräften wurde errechnet, indem das Ausmaß an Pensionierungen innerhalb des Lehrkörpers bis 2030 und die durchschnittliche jährlich zu erwartende Zahl an Absolventinnen und Absolventen eines Lehramtsstudiums für die wichtigsten Gegenstände prognostiziert wurden.
Die Ergebnisse lieferten trotz einiger Unsicherheiten im Rahmen des Modells ein klares Bild. Bis zum Jahr 2030 wird es in den Fächern Geschichte, Psychologie und Philosophie, Französisch, Italienisch und Spanisch zu einem erheblichen Überfluss an Lehrkräften kommen. Hingegen werden die Fächer Chemie, Physik, Informatik, Latein sowie Bewegung und Sport einen enormen Mangel an Lehrkräften aufweisen. Insgesamt gesehen konnte gezeigt werden, dass es aufgrund eines prognostizierten Anstiegs der Zahl der Schülerinnen und Schüler und aufgrund von starken Pensionierungswellen zu einem Mangel an Lehrpersonen im Bereich der allgemein bildenden Schulen im Untersuchungsgebiet kommen wird.
Regionale Unterschiede hinsichtlich des Mangels an Lehrerinnen und Lehrern konnten nicht festgestellt werden, auch wenn es besonders in den urbanen Gebieten und dort vor allem im Speckgürtel rund um die Bundeshauptstadt Wien zu einem verstärkten Anstieg der Zahl der Schülerinnen und Schüler kommen wird.