Title (eng)
Temporal dynamics of molluscan assemblages in the Levantine basin under the pressure of the Erythrean invasion
Parallel title (deu)
Zeitabhängige Dynamiken von Molluskengemeinschaften im Levantischen Becken unter dem Einfluss der Lessepsschen Invasion
Author
Kristina Elisabeth Weber
Advisor
Martin Zuschin
Co-Advisor
Paolo Giulio Albano
Assessor
Martin Zuschin
Abstract (deu)
In dieser Arbeit werden Molluskenschalen aus einem Sedimentkern analysiert, der 2017 vor der Küste von Israel in eine Wassertiefe von 30m entnommen wurde. Der so gewonnene Datensatz liefert Einblicke in die Zusammensetzung der Mollusken-Gesellschaften in verschiedenen Zeiträumen der Lessepsschen Migration („Erythrean Invasion“). Anhand von 2920,5 Molluskenindividuen aus 49 Sedimentschichten, welche Sedimenttiefen von 3-123cm repräsentieren, wurden Artenvielfalt und Individuenhäufigkeiten sowie deren Beziehung zu invasiven Arten, Sedimenttypen und Sedimenttiefe untersucht. Insgesamt wurden zwanzig invasive Molluskenarten in der Probe gefunden. Der Anteil der invasiven Arten im Vergleich zur Diversität der gesamten Probe betrug 9,43%. Die Anzahl an Individuen, die einer invasiven Art angehörten, betrug 2,02% der Gesamtanzahl der Individuen in der Probe. Die häufigste invasive Art war Cerithidium diplax. Überraschenderweise wurden auch im untersten Bereich des Sedimentkerns einzelne invasive Mollusken identifiziert. Diese Funde implizieren, dass die Sedimente der analysierten Probe erst nach der Eröffnung des Sueskanals abgelagert wurden. Außerdem wurde eine Zunahme an invasiven Individuen in den oberen Schichten des Sedimentkerns festgestellt. Dieses Ergebnis bestätigt die Annahme, dass der zunehmende Ausbau des Sueskanals sowie der zunehmende anthropogene Stress die Überlebenschancen invasiver Arten im Mittelmeer erhöhen. Die Artenvielfalt innerhalb der gesamten Sedimentprobe war variabel und stark abhängig vom Sedimenttyp. Der Sedimentkern zeichnete sich durch höchst variable Anteile an Sand und Schlamm aus. Sandige Sedimente wiesen dabei eine höhere Artenvielfalt, eine höhere Artenvielfalt invasiver Arten und höhere Anzahlen an Individuen als die von Schlamm dominierten Bereiche auf. Diese Abhängigkeit der Molluskengemeinschaft vom Sediment könnte durch mehrere Faktoren beeinflusst sein. Einerseits sind Molluskenarten meist auf einen speziellen Sedimenttyp spezialisiert, andererseits könnte eine erhöhte Sedimentationsrate zu einer Verringerung des Schalenanteils in den Schichten geführt haben. Letztlich könnten auch in den schlammigen Sedimenten ungünstigere taphonomische Bedingungen geherrscht haben. Weiters konnte festgestellt werden, dass die Artenvielfalt nicht von der Präsenz invasiver Arten beeinflusst war. Diejenigen Arten, welche am meisten zu einem Unterschied zwischen verschiedenen Sedimenttiefen und Sedimenttypen beitrugen, waren alles Mollusken, die im Mittelmeer als heimisch gelten. Die entscheidenden Arten waren hierbei die Bivalven Corbula gibba, Lembulus pella und die Gastropoden Ringicula auriculata and Tritia pygmaea.
Abstract (eng)
This work investigates the molluscan remains within a sediment core taken 2017 on the Israeli shelf at a water depth of 30m. The dataset provides quantitative information on the composition of the benthic molluscan assemblages at different stages of the Erythrean invasion. A total of 2920.5 individual molluscs from 49 sediment slices (representing sediment depths from 3-123cm) were analyzed for species diversity and abundance in relation to alien species as well as sediment types and sediment depths. Twenty alien species were present in the sediment core; they contributed 9.43% of the total number of species and 2.02% of the total number of individuals. The most abundant alien species was the gastropod Cerithidium diplax. Surprisingly, single alien individuals were discovered in the lowermost parts of the core, which implies that the material of this study was deposited after the opening of the Suez Canal. In addition, there was an increase of alien species in the upper sediments. This outcome was expected as the continuous enlargement of the Suez Canal as well as increasing anthropogenic pressure increases the chances of alien species to invade the Mediterranean Sea. Species diversity was variable within the core and was strongly related to sediment type. The core was characterized by highly variable proportions of sand and mud. Sandy sediments were richer in overall species diversity, alien species diversity and abundance of shells than the mud-dominated sediments. This relation between sediment and molluscan assemblages might be influenced by the restriction of certain species to specific habitats, a dilution of abundance in the muddy sediments due to an increased sedimentation rate, or poorer taphonomic conditions in the mud-dominated samples. Next, species diversity was not related to the presence of alien molluscs. In contrast, all species that contribute most to the differences between different sediment depths but also between different sediment types were native to the Mediterranean. Here, the most impactful native species were the bivalves Corbula gibba, Lembulus pella and the gastropods Ringicula auriculata and Tritia pygmaea.
Keywords (eng)
molluscsErythrean invasiondiversityinvasive aliens
Keywords (deu)
MolluskenLessepssche InvasionDiversitätinvasive Arten
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
44 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Number of pages
48
Study plan
Lehramtsstudium UF Biologie und Umweltkunde UF Englisch
[UA]
[190]
[445]
[344]
Members (1)
Title (eng)
Temporal dynamics of molluscan assemblages in the Levantine basin under the pressure of the Erythrean invasion
Parallel title (deu)
Zeitabhängige Dynamiken von Molluskengemeinschaften im Levantischen Becken unter dem Einfluss der Lessepsschen Invasion
Author
Kristina Elisabeth Weber
Abstract (deu)
In dieser Arbeit werden Molluskenschalen aus einem Sedimentkern analysiert, der 2017 vor der Küste von Israel in eine Wassertiefe von 30m entnommen wurde. Der so gewonnene Datensatz liefert Einblicke in die Zusammensetzung der Mollusken-Gesellschaften in verschiedenen Zeiträumen der Lessepsschen Migration („Erythrean Invasion“). Anhand von 2920,5 Molluskenindividuen aus 49 Sedimentschichten, welche Sedimenttiefen von 3-123cm repräsentieren, wurden Artenvielfalt und Individuenhäufigkeiten sowie deren Beziehung zu invasiven Arten, Sedimenttypen und Sedimenttiefe untersucht. Insgesamt wurden zwanzig invasive Molluskenarten in der Probe gefunden. Der Anteil der invasiven Arten im Vergleich zur Diversität der gesamten Probe betrug 9,43%. Die Anzahl an Individuen, die einer invasiven Art angehörten, betrug 2,02% der Gesamtanzahl der Individuen in der Probe. Die häufigste invasive Art war Cerithidium diplax. Überraschenderweise wurden auch im untersten Bereich des Sedimentkerns einzelne invasive Mollusken identifiziert. Diese Funde implizieren, dass die Sedimente der analysierten Probe erst nach der Eröffnung des Sueskanals abgelagert wurden. Außerdem wurde eine Zunahme an invasiven Individuen in den oberen Schichten des Sedimentkerns festgestellt. Dieses Ergebnis bestätigt die Annahme, dass der zunehmende Ausbau des Sueskanals sowie der zunehmende anthropogene Stress die Überlebenschancen invasiver Arten im Mittelmeer erhöhen. Die Artenvielfalt innerhalb der gesamten Sedimentprobe war variabel und stark abhängig vom Sedimenttyp. Der Sedimentkern zeichnete sich durch höchst variable Anteile an Sand und Schlamm aus. Sandige Sedimente wiesen dabei eine höhere Artenvielfalt, eine höhere Artenvielfalt invasiver Arten und höhere Anzahlen an Individuen als die von Schlamm dominierten Bereiche auf. Diese Abhängigkeit der Molluskengemeinschaft vom Sediment könnte durch mehrere Faktoren beeinflusst sein. Einerseits sind Molluskenarten meist auf einen speziellen Sedimenttyp spezialisiert, andererseits könnte eine erhöhte Sedimentationsrate zu einer Verringerung des Schalenanteils in den Schichten geführt haben. Letztlich könnten auch in den schlammigen Sedimenten ungünstigere taphonomische Bedingungen geherrscht haben. Weiters konnte festgestellt werden, dass die Artenvielfalt nicht von der Präsenz invasiver Arten beeinflusst war. Diejenigen Arten, welche am meisten zu einem Unterschied zwischen verschiedenen Sedimenttiefen und Sedimenttypen beitrugen, waren alles Mollusken, die im Mittelmeer als heimisch gelten. Die entscheidenden Arten waren hierbei die Bivalven Corbula gibba, Lembulus pella und die Gastropoden Ringicula auriculata and Tritia pygmaea.
Abstract (eng)
This work investigates the molluscan remains within a sediment core taken 2017 on the Israeli shelf at a water depth of 30m. The dataset provides quantitative information on the composition of the benthic molluscan assemblages at different stages of the Erythrean invasion. A total of 2920.5 individual molluscs from 49 sediment slices (representing sediment depths from 3-123cm) were analyzed for species diversity and abundance in relation to alien species as well as sediment types and sediment depths. Twenty alien species were present in the sediment core; they contributed 9.43% of the total number of species and 2.02% of the total number of individuals. The most abundant alien species was the gastropod Cerithidium diplax. Surprisingly, single alien individuals were discovered in the lowermost parts of the core, which implies that the material of this study was deposited after the opening of the Suez Canal. In addition, there was an increase of alien species in the upper sediments. This outcome was expected as the continuous enlargement of the Suez Canal as well as increasing anthropogenic pressure increases the chances of alien species to invade the Mediterranean Sea. Species diversity was variable within the core and was strongly related to sediment type. The core was characterized by highly variable proportions of sand and mud. Sandy sediments were richer in overall species diversity, alien species diversity and abundance of shells than the mud-dominated sediments. This relation between sediment and molluscan assemblages might be influenced by the restriction of certain species to specific habitats, a dilution of abundance in the muddy sediments due to an increased sedimentation rate, or poorer taphonomic conditions in the mud-dominated samples. Next, species diversity was not related to the presence of alien molluscs. In contrast, all species that contribute most to the differences between different sediment depths but also between different sediment types were native to the Mediterranean. Here, the most impactful native species were the bivalves Corbula gibba, Lembulus pella and the gastropods Ringicula auriculata and Tritia pygmaea.
Keywords (eng)
molluscsErythrean invasiondiversityinvasive aliens
Keywords (deu)
MolluskenLessepssche InvasionDiversitätinvasive Arten
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
48