Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit „Maria Stuart“ und „Die Jungfrau von Orleans“, zwei Dramen Friedrich Schillers, die um 1800 erschienen sind.
Ziel ist es, auf Basis einer werknahen Analyse, die Selbst- und Fremddarstellung der weiblichen Figuren herauszuarbeiten und die Frauenfiguren dabei auch auf ihre Gemeinsamkeiten und Gegensätze zu untersuchen.
In einem weiteren Schritt werden die Protagonistinnen Maria, Elisabeth und Johanna auf ihre Konzeption im Hinblick auf Schillers theoretische Überlegungen analysiert. Zentrale Begriffe seiner Poetik wie Würde, Anmut und das Konzept der schönen Seele werden dabei in Bezug zu den Figuren gesetzt und es wird gezeigt, inwiefern sie sich in einem Konflikt zwischen Neigung und Pflicht befinden.
Darüber hinaus werden die Weiblichkeitsmuster der Frauenfiguren in den Stücken untersucht. In diesem Zusammenhang wird vor allem darauf eingegangen, in welchen Bereichen Schiller seine Protagonistinnen als „untypische“ Frauenfiguren entwirft und unter welchen Umständen dies möglich ist. Dabei wird vor allem auf die Tatsache eingegangen, dass Schiller Frauen ins Zentrum jener Dramen gerückt hat und ihnen eine exponierte Stellung in Bezug auf das Spannungsfeld zwischen Privatheit und Öffentlichkeit bzw. zwischen traditionellen Geschlechterrollen eingeräumt hat. Die weiblichen Nebenfiguren werden im Sinne einer Kontrastierung ebenfalls stellenweise zur Analyse herangezogen.
Insgesamt soll die Arbeit einen Beitrag zur Schillerforschung leisten und sich gleichzeitig mit Fragestellungen zu den in den Dramen vorhandenen Weiblichkeitsmustern beschäftigen.