Abstract (deu)
Genaue Information über die aktuelle Ausrichtung eines Teleskops ist seit jeher die Vor-
aussetzung für hochpräzise astronomische Beobachtungen. Während dies schon für erd-
gebundene Teleskope schwierig sein kann, ist es bei weltraumbasierten Teleskopen, auf-
grund ihrer ständigen Orbitalbewegung, eine besondere Herausforderung. Die Anforde-
rungen an die Genauigkeit sind dabei von Mission zu Mission unterschiedlich und werden
in der Regel mit spezieller Hardware für die Lagebestimmung erfüllt. Dabei können dedi-
zierte Instrumente wie Stern- oder Sonnensensoren, oder aber auch die wissenschaftliche
Instrumentierung direkt zum Einsatz kommen. Im letzteren Fall wird nach der anfängli-
chen Ausrichtung die erzielte Lage mit dem Teleskop erneut vermessen und bestätigt bzw.
gegebenenfalls korrigiert. Der Characterising ExOPlanet Satellite, oder auch CHEOPS ge-
nannt, ist ein Fall, wo diese Technik zum Einsatz kommt. CHEOPS ist für ultrahochprä-
zise Photometrie von Sternen mit bekannten Exoplaneten konzipiert und wird die Erde
in einem 3-Achsen stabilisierten sonnensynchronen Orbit umkreisen. Dieser Orbit wur-
de zwar für ungestörte Beobachtungen bei minimalem Streulicht optimiert, ist bei Pe-
rigäumsdurchgängen allerdings thermischen Schwankungen ausgesetzt. Daraus entsteht
eine periodische thermoelastische Deformation zwischen der Teleskopstruktur und dem
Service-Modul, welche die präzise Ausrichtung zwischen den Sternsensoren und dem Te-
leskop beeinflusst und in weiterer Folge eine genaue Platzierung des beobachteten Sterns
am CCD verhindert. Da der beobachtete Stern damit nicht auf der geplanten CCD Position
abgebildet wird, ist es für die wissenschaftlichen Beobachtungen notwendig diesen über
ein dediziertes Sternerkennungssystem zu finden und die Ausrichtung dementsprechend
zu korrigieren. Dieses System wurde softwareseitig implementiert und besteht aus Soft-
warekomponenten zur Sterndetektierung und zwei unterschiedlichen Algorithmen, um
die Sterne am Nachthimmel mittels geometrischen und photometrischen Eigenschaften
eindeutig zu identifizieren. Der vermutlich hauptsächlich benutzte geometrische Identi-
fikationsalgorithmus wurde ursprünglich für den Einsatz ohne jegliche Information zur
momentanen Ausrichtung in Sternsensoren konzipiert. Da diese für CHEOPS bis auf einen
bekannten maximalen Ausrichtungsfehler vorhanden ist, wurde er entsprechend adaptiert
und optimiert. In dieser Masterarbeit wird das Design, die Implementierung und Konfigu-
ration dieses maßgeschneiderten Sternerkennungssystems präsentiert. Zusätzlich wurden
Leistungstests unter verschiedensten Beobachtungsbedingungen durchgeführt, um den
reibungsfreien Einsatz zu garantieren.