Abstract (deu)
Die Diplomarbeit setzt sich mit dem didaktischen Potential des Jugendromans „Zusammen werden wir leuchten“ (2016) von Lisa Williamson aus der Perspektive eines identitätsorientierten Literaturunterrichts im Unterrichtsfach Deutsch auseinander. Die Arbeit verortet sich selbst zwischen aktueller Identitätsforschung und Deutschdidaktik. Dort stehen gender- und queertheoretische Konzepte „Sexueller Vielfalt“ im Mittelpunkt. Hier wird das „3-Phasen-Modell“ identitätsorientierten Literaturunterrichts auf sein Potential zur Förderung der Ich-Entwicklung untersucht.
Der Forschungsschwerpunkt besteht darin, das didaktische Potential queerer (Jugend-)Literatur für einen Literaturunterricht zu erörtern, der auf die Identität der Sc_hülerinnen abzielt, wertschätzend ist und die Heterogenität der Sch_ülerinnenpopulation berücksichtigt. Es wird grundsätzlich von einer Vielfalt an Eigenschaften, Begabungen, Geschlechtsidentitäten, Sexualitäten, Begehrensstrukturen, sozialen Herkünften, Religionen etc. ausgegangen (Stichwort: Intersektionalität), wobei der Schwerpunkt dieser Arbeit auf den Identitätskategorien „Geschlechtsidentität“ und „Sexualität“ liegt.
Es konnte festgestellt werden, dass der Text „Zusammen werden wir leuchten“ an sich mehrere Vorteile für einen identitätsorientierten Literaturunterricht bietet, weil er geschlechtliche und sexuelle Alteritätserfahrung bereit hält und so zur gesellschaftlichen bzw. individuellen Reflexion anregt, die für gelungene Identitätsarbeit immanent ist. Queere Lektüre und im Besonderen der Text „Zusammen werden wir leuchten“ kann ein Um_Denken hinsichtlich eigener Vorstellungen zu Geschlechtsidentität und Sexualität in Gang setzen. Ein identitätsorientierter Literaturunterricht nimmt diese Herausforderung an und versucht die Schülerinn_en in ihrer permanenten, tagtäglichen Identitätsarbeit und –konstruktion zu unterstützen. Abschließend kann festgehalten werden, dass (queere) Lektüre immer förderlich ist, wenn sie vielfältig und subversiv ist, W_Ortungen und gesellschaftliche Selbstverständlichkeiten in Frage stellt sowie die Lesemotivation födert.