Abstract (deu)
Da das MALT (mucosa assoziiertes lymphatisches Gewebe) Lymphom vor allem durch bakterielle Erreger wie Helicobacter pylori, Chlamydien, Campylobacter, Borre-lien und vielen weiteren ausgelöst wird, versucht man neben den herkömmlichen Methoden wie Chemotherapie, Strahlentherapie oder operativen Eingriffen, eine hochdosierte Langzeit-Antibiotika Therapie zur Heilung. Dies funktioniert auch sehr gut und in den meisten Fällen erreicht man sogar eine komplette Rückbildung des Lymphomgewebes. Um den Erfolg einer antibakteriellen Therapie zu messen, braucht man Faktoren wie die Antibiotika (AB) Konzentration im Blutplasma (= Plas-maspiegel) oder Gewebe (= Gewebespiegel) um diese mit der Minimalen-Hemm-Konzentration (MHK) für das zu bekämpfenden Bakterium vergleichen zu können. Nur wenn diese Hemmkonzentration erreicht, oder sogar überschritten wird, kann man von einer wirksamen Behandlung ausgehen, da nur so alle Bakterien abgetötet oder im Wachstum gehemmt werden. Andernfalls könnten einige Bakterien überle-ben und die Chance einer Resistenzentwicklung und somit dem Versagen der The-rapie ist sehr groß. Da man bereits AB wie Doxycyclin und das ebenfalls zur Familie der Makrolide gehörende
Clarithromycin versucht hat, wollte man nun Azithromycin, ein weiteres Makrolid AB, ausprobieren. Man möchte sich hier vor allem die lange Halbwertszeit und somit das verringerte Dosierungsintervall zu Nutze machen.
Diese Arbeit beschäftigt sich also mit der Quantifizierung des Makrolid Antibiotikums Azithromycin in Patientenplasma mit bestehendem MALT - Lymphom. Dafür wurden insgesamt 15 Patienten, welche im AKH Wien in Behandlung sind und an besagtem Lymphom leiden, in diese Untersuchung eingeschlossen. Anhand der erhobenen Daten lässt sich schlussfolgern, dass das getestete Antibiotika nur in geringer Kon-zentration im Plasma verbleibt und die MHK für die Bakterien nur teilweise erreicht. Dies zeigt sich dadurch, dass nach oraler Gabe nur eine durchschnittliche Plasma-konzentration von 55,89 ng/ml erreicht wurde und die Hemmkonzentrationen der Bakterien im Bereich von 30- 250 ng/ml liegen. Über geringe Plasmakonzentrationen und die extrem hohe intrazelluläre Anreicherung wird allerdings auch in der Literatur berichtet [1].