Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Darstellung von jüdisch-amerikanischen Protagonisten aus zweiter und dritter Generation und deren Identitätskrise in Kurzgeschichten aus den 1950er Jahren. Für die Analyse werden die Kurzgeschichtensammlungen The Magic Barrel (1958) von Bernard Malamud und Goodbye, Columbus and Five Short Stories (1959) von Philip Roth herangezogen. Der theoretische Hintergrund dieser Masterarbeit setzt sich aus den Bereichen der Judaistik sowie der Männerforschung zusammen. Die Analyse orientiert sich an den Konzepten des Jüdischen Selbsthasses, dem Moralkodex der Menschlichkeit und einem beziehungsorientierten Zugang zu verschiedenen Arten von Männlichkeit. Die Literaturanalyse zeigt, dass die Protagonisten von der amerikanischen Mittelschicht trotz erfolgreicher Assimilation an die Grenze der Gesellschaft gedrängt werden. Sie eifern dem unerreichbaren Ideal von amerikanischer Männlichkeit hinterher und werden von Gefühlen der Unzulänglichkeit geplagt, welche von den Frauen in ihrem Leben noch weiter verstärkt werden. Die Identitätskrisen werden durch Begegnungen mit anderen jüdischen Charakteren ausgelöst und bringen die männlichen Protagonisten dazu, den Stellenwert ihrer jüdischen Herkunft zu überdenken und ihre amerikanische Sozialisation in Frage zu stellen. Ihre Identitätskrisen sind oft von Selbsthass geprägt, welcher durch ein Bekenntnis zur Jüdischen Gemeinschaft überwunden werden können. Die Protagonisten lernen Verantwortung für ihre jüdischen Mitmenschen zu übernehmen und sind somit nicht mehr nur Männer, sondern auch wahre Menschen im Sinne der jüdischen Morallehre. Letzen Endes sind sie dazu in der Lage, die Vielschichtigkeit ihrer männlichen, und sowohl amerikanischen also auch jüdischen, Identität zu akzeptieren.