Abstract (deu)
Diese Diplomarbeit widmet sich der Frage nach dem aktuellen Status des Französischen im Fremdsprachenunterricht sowie den wesentlichen Motiven bei der Wahl der zweiten Fremdsprache von Schüler/innen in der Sekundarstufe II. Die Behauptung, dass sich das Schulfach Französisch in einer Krise befinde, steht im Zentrum der Forschungsarbeit und wird mit mehreren thematischen Herangehensweisen untersucht. Die theoretische Annäherung an das Sujet umfasst neben einer knappen Darstellung der vorherrschenden Gesetzeslage hinsichtlich des schulischen Sprachenangebots die psychologische Auseinandersetzung mit den Begriffen „Motiv“ und „Motivation" sowie zwei exemplarische Motivkategorisierungen im Fremdsprachenkontext des kanadischen Psychologen Robert C. Gardner und des deutschen Philologen Walter Apelt. Des Weiteren behandelt der theoretische Rahmen die unterschiedlichsten Attraktivitätsaspekte der Wahl bestimmter Zweitfremdsprachen, wobei der Fokus stets auf die französische Sprache gelegt wird.
In einer statistischen Auswertung der Anzahl der Französischschüler/innen in der Sekundarstufe II wurde sowohl in den allgemeinbildenden höheren Schulen, als auch in den berufsbildenden höheren Schulen ein Verlust an Französischlernenden über ein Zeitraum von über sechs Jahren festgestellt. Die französische Sprache befindet sich folglich auf schulischer Ebene im Abwärtstrend. Mittels einer empirischen Studie in Form einer schriftlichen Befragung von Schüler/innen zu ihrer Fremdsprachenwahl wird versucht, die Gründe für die rückläufigen Zahlen im Französischunterricht zu eruieren. Der im Zuge der Untersuchung stattfindenden Motiv- und Imageanalyse kann entnommen werden, dass die französische Sprache zwar die oft gefragten Kriterien der Anwendbarkeit und Nützlichkeit erfüllt, sie jedoch zunehmend mit Imageproblemen zu kämpfen hat. Aufgrund dessen entscheiden sich immer mehr Schüler/innen für den Erwerb der spanischen Sprache, die einen moderneren und jugendlicheren Status genießt.