Abstract (deu)
Die zeitgenössische griechische Bildhauerei als Kritikmittel der sozialpolitischen Ereignisse der letzten Jahre in Griechenland ist ein vielschichtiges Thema mit unterschiedlichen Gesichtspunkten, die im Versuch des Aufbaus einer kulturellen Identität zutage treten. Die „letzten Jahre“ beziehen sich hier auf den Zeitraum zwischen 1974 und 2014. Da die neuere Geschichte Griechenlands – die Metapolitefsi ist ein zentraler Teil davon – weitaus komplexer ist als landläufig angenommen wird, wäre es unzulässig, sie auf die dramatische Erfahrung der gegenwärtigen Krise zu beschränken. Ziel dieser Forschung ist es zunächst, in einer ausführlichen, informativen Zusammenfassung der Geschichte, Politik und Soziologie Griechenlands nachzuspüren, jenen Bereichen also, die als Haupteinflüsse auf die zeitgenössischen Bildhauer gelten. Alle Künstler, die in dieser Studie genannt werden, haben sowohl in Griechenland als auch im Ausland gelebt und gearbeitet und wurden im Zeitraum von 1968 bis 1982 geboren. So ist es möglich, von einem gleichartigen Erfahrungsraum dieser Künstler auszugehen, die ähnliche sozialpolitische Ereignisse durchlebt haben und von vergleichbaren Einflüssen geprägt worden sind. Kunst, insbesondere die Bildhauerei, wird als essentieller Bestandteil unserer Wahrnehmung und der Konstruktion einer sozialen Kritik begriffen.