Abstract (deu)
Dynamische Reduktionsmodelle erlauben eine Lösung des Messungsproblems, indem sie einen ontologisch objektiven Mechanismus für den Kollaps der Wellenfunktion einführen. Dabei werden die unbeobachteten makroskopischen Überlagerungen vermieden. Neutrale Mesonen sind Teilchen-Antiteilchen oszillierende und zerfallende Systeme. In dieser Dissertation führen wir eine Analyse der beiden vielversprechendsten Kollapsmodelle, dem QMUPL Modell (Quantum Mechanics with Universal Position Localization) und massenproportionalem CSL Modell (Continuous Spontaneous Localization), durch, indem die Änderung der Mesonendynamik aufgrund eines spontanen Kollapses berechnet wurde. Dabei wurde auch die kleine Verletzung der CP-Symmetrie, eine Symmetrie zwischen Materie und Antimaterie, berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigen eine starke Abhängigkeit von Annahmen über das Rauschfeld, die den dynamischen Reduktionsmodellen zugrunde liegen. Ein Ergebnis war, dass man die Standartzerfallsdynamik in einem neutralen Mesonensystem aus der Dynamik des spontanen Kollapses ableiten kann. Dadurch wurde es möglich effektiven Kollapsraten vorherzusagen, wozu nur die gemessene Frequenz der Flavor-Oszillationen und die Zerfallskonstanten benötigt wurden. In einem weiteren Schritt wurden neutrale verschränkte Kaonenpaare betrachtet und das Wechselspiel zwischen CP-Symmetrie Verletzung und spontanem Kollaps für Tests des lokalen Realismus analysiert. Diese Arbeit zeigt, dass neutrale Mesonen sehr empfindlich bezüglich Modifikationen der Standard-Quantentheorie sind und dadurch sehr mächtige Werkzeuge sind, neue physikalische Szenarien zu untersuchen und dadurch das Messungsproblem der Quantenmechanik zu beleuchten.