Abstract (deu)
In der Silvesternacht 2015/2016 kam es in Köln zu einer hohen Anzahl sexualisierter Übergriffe. Daraufhin erhielt ein Diskurs, bei dem Sexismus und Frauenunterdrückung primär „anderen“ Kulturen zugeschrieben wurde, erneut Aufschwung. Im Zuge der Berichterstattung wurden mehrere Illustrationen veröffentlicht, die als symbolische Darstellung des „Ereignis Köln“ bezeichnet werden können. Eine dieser Illustrationen erschien in der österreichischen Wochenzeitung „Falter“ (1-2/2016). Diese wurde für die vorliegende Arbeit mithilfe der struktural-hermeneutischen Text-Bild-Analyse nach Stefan Müller-Doohm untersucht. Die Untersuchung sollte zeigt, inwiefern Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit rassifiziert dargestellt werden. Dafür wurden Bedeutungen des Untersuchungsmaterials rekonstruiert und theoriegeleitet interpretiert. Es konnte gezeigt werden, dass in den Bedeutungen der Ilustration mehrere symbolische Grenzziehungen vollzogen werden. Insbesondere wird ein Narrativ bedient, bei dem die Ablehnung Fremder und insbesondere fremder Männer legitimiert wird. Diese Legitimation erfolgt durch die Postulierung einer außergewöhnlichen Gefahr für Frauen durch diese Art von Männern.