Abstract (deu)
Im globalen Musikgeschäft stellen Merchandise-Artikel (wie T-shirts und weitere Kleidungsstücke, aber auch andere Objekte des täglichen Lebens sowie Tonträger) Konsumgüter dar, die von den Fans weitestgehend geschätzt und gekauft werden. Besonders in Szenen, deren zentrales Element Rock- oder Metal-Musik ist, konsumieren viele Personen regelmäßig derartige Merchandise-Artikel, und Band-Merchandise-Kleidung hat sich zu einem Erkennungsmerkmal der visuellen Erscheinung vieler Angehöriger der Metal-Szene entwickelt. In dieser Masterarbeit gehe ich der Antwort auf die Frage nach, warum dies der Fall ist. Basierend auf meiner Feldforschung in Sloweniens Hauptstadt Ljubljana habe ich untersucht, wie sich Mitglieder der lokalen Metal-Szene in verschiedenen Situationen gegenüber Merchandise-Artikeln und anderen Szenenangehörigen verhalten. Ich präsentiere einen
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Überblick über den lokalen Markt für Metal-Musik-Merchandise, die AkteurInnen, die in diesem tätig sind und deren Motivationen dafür, indem ich sowohl Verkäufer als auch KonsumentInnen zu Wort kommen lasse. Weiters nutze ich den Begriff des kulturellen Kapitals, der auf den Werken Bourdieus basiert und von Thornton und Kahn-Harris weiterentwickelt wurde, um zu analysieren, wie Szenenangehörige nicht nur auf Merchandise-Artikel selbst, sondern auch auf andere Personen, welche diese benützen, reagieren. Ich lege dar, dass Mitglieder der Szene durch den entweder angebrachten oder aber unangemessenen Einsatz von Merchandise-Artikeln und in Verbindung mit anderen Faktoren wie Alter und Erfahrung in der Szene die Anhäufung von kulturellem Kapital von anderen Szenenangehörigen gestattet oder verweigert wird.