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Title (deu)
Die Behandlung eines Testamentary Trust unter österreichischem Recht
eine Untersuchung des englischen und liechtensteinischen Testamentary Trust und seiner funktionsverwandten österreichischen Rechtsinstitute
Parallel title (eng)
The treatment of a testamentary trust under Austrian law
Author
Carolin Isabel Ziegler
Adviser
Christiane Wendehorst
Assessor
Brigitta Zöchling-Jud
Assessor
Claudia Rudolf
Abstract (deu)
Die Einordnung des dem Common Law Rechtskreis entstammenden Testamentary Trust in das österreichische Recht ist auf zwei Ebenen problematisch: Zum einen auf der Ebene des Kollisionsrechts, zum anderen auf der Ebene des materiellen Rechts, weil sich Umdeutungs- und Anpassungsschwierigkeiten ergeben, wenn ein Testamentary Trust österreichischem Recht untersteht oder österreichisches Recht auf einzelne mit dem Trust zusammenhängende Rechtsfragen anzuwenden ist. Als Grundlage für eine Suche nach funktionsverwandten Rechtsinstituten des österreichischen Rechts werden (exemplarisch) der Testamentary Trust nach englischem sowie nach liechtensteinischem Recht analysiert. Als funktionsver-wandte Rechtsinstitute des österreichischen Rechts werden insbesondere Erbeinsetzung und Vermächtnis, Testamentsvollstreckung, Auflagen an die Erben, Belastungs- und Veräußerungsverbot gemäß § 364 c ABGB, postmortale Vollmacht, fiduziarische Treuhandschaft und Privatstiftung (von Todes) untersucht und mit dem Trust-Konzept verglichen. Die Dissertation bietet Gelegenheit zur (auch herauslösbaren) Betrachtung folgender Themen: die kollisionsrechtliche Behandlung des Testamentary Trust, die sachenrechtliche Unvereinbarkeit des Trust mit dem österreichischen Recht, die Analyse des englischen Trust-Rechts, der Rechtsvergleich des englischen Trust-Rechts mit dem liechtensteinischen Trust-Recht, der Rechtsvergleich zwischen Testamentary Trust und funktionsverwandten Instituten des österreichi-schen Rechts und hierbei insbesondere die Auseinandersetzung mit dem nach österreichischer Rechtspraxis und Rechtsfortbildung vernachlässigten Institut der Testamentsvollstreckung sowie eine Untersuchung der Foundation Governance der österreichischen Privatstiftung und deren Vergleich mit dem Trust-Konzept. Es zeigt sich, dass ein erbrechtliches Gestaltungsmittel, das die Vermögenspla-nung über Generationen erlaubt, und zugleich wirksamen Schutz vor Vermögensvereitelung durch Nachlassverwalter oder Begünstigte bietet, in Österreich für den Mittelstand fehlt. Abhilfe geschafft werden könnte durch eine Reform des Institutes der Testamentsvollstreckung, gegebenenfalls nach deutschem Vorbild, oder durch Eingliederung des Trust in die österreichische Rechtsordnung, gegebenenfalls nach liechtensteinischem Vorbild.
Abstract (eng)
Under Austrian law the classification of the testamentary trust as a common law institution is problematic at the following levels: first, at the level of conflict of law, second, at the level of substantive law, since difficulties arise when it comes to the reinterpretation or adoption of the testamentary trust in cases where the testamentary trust or certain legal question in connection with the testamentary trust are governed by Austrian law. As a basis for finding Austrian legal institutions which are functionally related to the testamentary trust the author (exemplary) analyses the English testamentary trust and the Liechtenstein testamentary trust. The author particularly investigates the Austrian legal institutions of appointment of heirs (Erbeinsetzung), legacy (Vermächtnis), executorship (Testamentsvollstreckung), testamentary instructions to the successor (Auflagen an die Erben), prohibition of encumbrances and sale (Belastungs- und Veräußerungsverbot) according to article § 364 c of Austrian Civil Code (ABGB), post mortem power of attorney (postmortale Vollmacht), fiducia (fiduziarische Treuhandschaft) and the Austrian private foundation (established by will), and compares it with the trust concept. The doctoral thesis provides views to the following topics: the conflict of law rules governig the testamentary trust, the incompatibility of the trust concept with the Austrian property law concept, the analysis of English trust law, the legal comparison between English and Liechtenstein trust concept, the legal comparison between testamentary trust and the functionally related Austrian instituitons and in particular the analysis of the executorship (Testamentsvollstre-ckung), which is very much unattended in the Austrian legal practice and development of law, as well as the analysis of the Austrian private foundation and it’s comparison with the trust concept. It becomes clear that in the Austrian legal system a legal tool which allows estate planning over several generations and which at the same time provides effective asset protection against trustee or beneficiaries is missing when it comes to the middle class. Remedy could be found by amending the institution of executorship (Testamentsvollstreckung), potentially based on the German model, or by integrating the trust in the Austrian legal system, potentially based on the Liechtenstein model.
Keywords (eng)
Testamentary Trustconflict of lawEU regulation on successionLiechtenstein trustAustrian executorship
Keywords (deu)
Testamentary TrustKollisionsrechtEuErbVOLiechtenstein TrustEngland TrustTestamentsvollstreckungUmdeutungAnpassung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1345811
rdau:P60550 (deu)
XXII, 218 Seiten
Number of pages
242
Members (1)
Title (deu)
Die Behandlung eines Testamentary Trust unter österreichischem Recht
eine Untersuchung des englischen und liechtensteinischen Testamentary Trust und seiner funktionsverwandten österreichischen Rechtsinstitute
Parallel title (eng)
The treatment of a testamentary trust under Austrian law
Author
Carolin Isabel Ziegler
Abstract (deu)
Die Einordnung des dem Common Law Rechtskreis entstammenden Testamentary Trust in das österreichische Recht ist auf zwei Ebenen problematisch: Zum einen auf der Ebene des Kollisionsrechts, zum anderen auf der Ebene des materiellen Rechts, weil sich Umdeutungs- und Anpassungsschwierigkeiten ergeben, wenn ein Testamentary Trust österreichischem Recht untersteht oder österreichisches Recht auf einzelne mit dem Trust zusammenhängende Rechtsfragen anzuwenden ist. Als Grundlage für eine Suche nach funktionsverwandten Rechtsinstituten des österreichischen Rechts werden (exemplarisch) der Testamentary Trust nach englischem sowie nach liechtensteinischem Recht analysiert. Als funktionsver-wandte Rechtsinstitute des österreichischen Rechts werden insbesondere Erbeinsetzung und Vermächtnis, Testamentsvollstreckung, Auflagen an die Erben, Belastungs- und Veräußerungsverbot gemäß § 364 c ABGB, postmortale Vollmacht, fiduziarische Treuhandschaft und Privatstiftung (von Todes) untersucht und mit dem Trust-Konzept verglichen. Die Dissertation bietet Gelegenheit zur (auch herauslösbaren) Betrachtung folgender Themen: die kollisionsrechtliche Behandlung des Testamentary Trust, die sachenrechtliche Unvereinbarkeit des Trust mit dem österreichischen Recht, die Analyse des englischen Trust-Rechts, der Rechtsvergleich des englischen Trust-Rechts mit dem liechtensteinischen Trust-Recht, der Rechtsvergleich zwischen Testamentary Trust und funktionsverwandten Instituten des österreichi-schen Rechts und hierbei insbesondere die Auseinandersetzung mit dem nach österreichischer Rechtspraxis und Rechtsfortbildung vernachlässigten Institut der Testamentsvollstreckung sowie eine Untersuchung der Foundation Governance der österreichischen Privatstiftung und deren Vergleich mit dem Trust-Konzept. Es zeigt sich, dass ein erbrechtliches Gestaltungsmittel, das die Vermögenspla-nung über Generationen erlaubt, und zugleich wirksamen Schutz vor Vermögensvereitelung durch Nachlassverwalter oder Begünstigte bietet, in Österreich für den Mittelstand fehlt. Abhilfe geschafft werden könnte durch eine Reform des Institutes der Testamentsvollstreckung, gegebenenfalls nach deutschem Vorbild, oder durch Eingliederung des Trust in die österreichische Rechtsordnung, gegebenenfalls nach liechtensteinischem Vorbild.
Abstract (eng)
Under Austrian law the classification of the testamentary trust as a common law institution is problematic at the following levels: first, at the level of conflict of law, second, at the level of substantive law, since difficulties arise when it comes to the reinterpretation or adoption of the testamentary trust in cases where the testamentary trust or certain legal question in connection with the testamentary trust are governed by Austrian law. As a basis for finding Austrian legal institutions which are functionally related to the testamentary trust the author (exemplary) analyses the English testamentary trust and the Liechtenstein testamentary trust. The author particularly investigates the Austrian legal institutions of appointment of heirs (Erbeinsetzung), legacy (Vermächtnis), executorship (Testamentsvollstreckung), testamentary instructions to the successor (Auflagen an die Erben), prohibition of encumbrances and sale (Belastungs- und Veräußerungsverbot) according to article § 364 c of Austrian Civil Code (ABGB), post mortem power of attorney (postmortale Vollmacht), fiducia (fiduziarische Treuhandschaft) and the Austrian private foundation (established by will), and compares it with the trust concept. The doctoral thesis provides views to the following topics: the conflict of law rules governig the testamentary trust, the incompatibility of the trust concept with the Austrian property law concept, the analysis of English trust law, the legal comparison between English and Liechtenstein trust concept, the legal comparison between testamentary trust and the functionally related Austrian instituitons and in particular the analysis of the executorship (Testamentsvollstre-ckung), which is very much unattended in the Austrian legal practice and development of law, as well as the analysis of the Austrian private foundation and it’s comparison with the trust concept. It becomes clear that in the Austrian legal system a legal tool which allows estate planning over several generations and which at the same time provides effective asset protection against trustee or beneficiaries is missing when it comes to the middle class. Remedy could be found by amending the institution of executorship (Testamentsvollstreckung), potentially based on the German model, or by integrating the trust in the Austrian legal system, potentially based on the Liechtenstein model.
Keywords (eng)
Testamentary Trustconflict of lawEU regulation on successionLiechtenstein trustAustrian executorship
Keywords (deu)
Testamentary TrustKollisionsrechtEuErbVOLiechtenstein TrustEngland TrustTestamentsvollstreckungUmdeutungAnpassung
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1345812
Number of pages
242