Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Bedeutung der Arbeit in und mit Sozialen Netzwerken für den Prozess des Erschließens selbstbestimmter (beruflicher) Teilhabemöglichkeiten für und mit Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf aus Sicht professioneller Fachkräfte im Sozialdienst. Im Zuge zweier Erhebungsphasen wurden Leitfadeninterviews mit jenen Fachkräften geführt, die im Projekt „P.I.L.O.T“ beschäftigt sind. Ziel war die Herausarbeitung von Voraussetzungen und Bedingungsfaktoren, die professionell Tätigen die Arbeit in und mit Sozialen Netzwerken ermöglicht. Die Bedeutung von Sozialen Netzwerken, ihrer Funktion der Sozialen Unterstützung sowie das Fachkonzept der Sozialraumorientierung wurden näher betrachtet. Die Auswertung und Interpretation der Daten fand mittels Verfahrensschritte der Grounded Theory Forschungsmethodologie nach Strauss und Corbin statt.
Die Ergebnisse der Masterarbeit zeigen, dass die Arbeit in und mit Sozialen Netzwerken erstens durch die konzeptionelle Orientierung des Projekts ermöglicht und zweitens von personellen und strukturellen Bedingungen beeinflusst wird. Die Haltung der Professionellen und der Stakeholder gegenüber der Arbeit in und mit Sozialen Netzwerken ist für Kooperationen von hohem Wert. Auch das Stattfinden von Unterstützungskreisen im Projekt erweist sich als der Arbeit in und mit Sozialen Netzwerken förderlich, da in diesem Setting das informelle und professionelle Netzwerk der jungen Erwachsenen zusammenkommt. Ein weiterer Eckpfeiler vernetzender Arbeitsweisen stellt das vorhandene Zeitbudget, welches MitarbeiterInnen zur Verfügung steht, dar. Haben Fachkräfte in Sozialen Diensten genügend Zeit, um mit und in den Sozialen Netzwerken ihrer KlientInnen zu arbeiten, können diese, wie im Falle des Projekts, die Stakeholder kennen lernen, eine Beziehung zu ihnen aufbauen und Kooperationen eingehen, um folglich gemeinsam berufliche Interessensfelder der jungen Erwachsenen herauszuarbeiten sowie Praktika zu organisieren. Andererseits zeigt sich, dass wenn der Arbeit in und mit Sozialen Netzwerken weniger Zeit gewidmet wird, insbesondere der Austausch im Kollegium und mit Eltern als verbesserungswürdig gilt.