Bereits seit einigen Jahrzehnten wird immer wieder, aus unterschiedlichen politischen Richtungen, die Forderung gestellt, allen Menschen ein bedingungsloses Grundeinkommen zuzugestehen. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Grundeinkommens- Diskurs in der Schweiz, wo 2016 erstmals eine Volksabstimmung über die Einführung eines BGE stattfand. Am 5. Juni 2016 stimmten die SchweizerInnen zwar klar gegen das Grundeinkommen, dennoch entstand durch die Initiative eine weitreichende öffentliche Diskussion zu dem Thema. Arbeit, begriffen als sozialer Gegenstand, wird in der öffentlichen Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen diskursiv konstruiert. Mit Blick auf die besondere Thematik des Grundeinkommens-Diskurses, welcher Arbeit selbst unter anderem zum Gegenstand von diskursiver Auseinandersetzung und Deutungskämpfen werden lässt, konzentriert sich das Forschungsinteresse auf die diskursive (Re-) Produktion arbeitsbezogener Deutungsmuster, spezifisch im diesbezüglichen Printmediendiskurs. Methodisch orientiert sich die Arbeit an der wissenssoziologischen Diskursanalyse nach Keller (2011).
Der Diskurs kann als ein Wettbewerb verstanden werden, zwischen, in besonderem Ausmaß öffentlich auftretenden, BefürworterInnen und GegnerInnen des BGE, um die Macht über Deutungen aktueller Entwicklungen in der Arbeitswelt und deren Auswirkungen, aber auch ein Kampf um eine Umdeutung von Arbeit bezüglich deren inhaltlicher Ausgestaltung und der gesellschaftlichen und kulturellen Zentralität von Erwerbsarbeit im Gegensatz zu anderen Formen menschlicher Tätigkeit außerhalb der Sphäre der Erwerbsarbeit.
For some decades, demands for a universal basic income have been formulated time and again by political actors with divergent views. The present Master’s thesis deals with the discourse on the universal basic income in Switzerland, where the very first referendum on the subject was held in 2016. Even though the initiative for a universal basic income was clearly rejected by the Swiss population in the referendum on June 5th 2016, it nevertheless sparked a broad public discussion on the topic.
Work, understood here as a social object is discursively constructed in the observed public debate. In the very specific public discourse on the universal basic income, work is often the subject of discursive discussion and disputes over interpretation. Therefore, the research interest is directed toward the discursive (re-) production of work-related interpretative patterns in this discourse, specifically in print media. Methodologically, the present thesis is based on the Sociology of Knowledge Approach to Discourse developed by Reiner Keller (2011).
In this context, the discourse can be understood as a competition between opponents and proponents of the universal basic income over the power to interpret current developments in the world of work and their consequences, but also as a battle over a possible reinterpretation of work altogether, what it should encompass and the societal and cultural centrality of wage labour as opposed to other forms of human activity
Bereits seit einigen Jahrzehnten wird immer wieder, aus unterschiedlichen politischen Richtungen, die Forderung gestellt, allen Menschen ein bedingungsloses Grundeinkommen zuzugestehen. Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Grundeinkommens- Diskurs in der Schweiz, wo 2016 erstmals eine Volksabstimmung über die Einführung eines BGE stattfand. Am 5. Juni 2016 stimmten die SchweizerInnen zwar klar gegen das Grundeinkommen, dennoch entstand durch die Initiative eine weitreichende öffentliche Diskussion zu dem Thema. Arbeit, begriffen als sozialer Gegenstand, wird in der öffentlichen Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen diskursiv konstruiert. Mit Blick auf die besondere Thematik des Grundeinkommens-Diskurses, welcher Arbeit selbst unter anderem zum Gegenstand von diskursiver Auseinandersetzung und Deutungskämpfen werden lässt, konzentriert sich das Forschungsinteresse auf die diskursive (Re-) Produktion arbeitsbezogener Deutungsmuster, spezifisch im diesbezüglichen Printmediendiskurs. Methodisch orientiert sich die Arbeit an der wissenssoziologischen Diskursanalyse nach Keller (2011).
Der Diskurs kann als ein Wettbewerb verstanden werden, zwischen, in besonderem Ausmaß öffentlich auftretenden, BefürworterInnen und GegnerInnen des BGE, um die Macht über Deutungen aktueller Entwicklungen in der Arbeitswelt und deren Auswirkungen, aber auch ein Kampf um eine Umdeutung von Arbeit bezüglich deren inhaltlicher Ausgestaltung und der gesellschaftlichen und kulturellen Zentralität von Erwerbsarbeit im Gegensatz zu anderen Formen menschlicher Tätigkeit außerhalb der Sphäre der Erwerbsarbeit.
For some decades, demands for a universal basic income have been formulated time and again by political actors with divergent views. The present Master’s thesis deals with the discourse on the universal basic income in Switzerland, where the very first referendum on the subject was held in 2016. Even though the initiative for a universal basic income was clearly rejected by the Swiss population in the referendum on June 5th 2016, it nevertheless sparked a broad public discussion on the topic.
Work, understood here as a social object is discursively constructed in the observed public debate. In the very specific public discourse on the universal basic income, work is often the subject of discursive discussion and disputes over interpretation. Therefore, the research interest is directed toward the discursive (re-) production of work-related interpretative patterns in this discourse, specifically in print media. Methodologically, the present thesis is based on the Sociology of Knowledge Approach to Discourse developed by Reiner Keller (2011).
In this context, the discourse can be understood as a competition between opponents and proponents of the universal basic income over the power to interpret current developments in the world of work and their consequences, but also as a battle over a possible reinterpretation of work altogether, what it should encompass and the societal and cultural centrality of wage labour as opposed to other forms of human activity