Abstract (deu)
Seit den 1970er Jahren bestimmt das Thema Umwelt einen global und interdisziplinär geführten Diskurs, an welchem auch die Kinder- und Jugendliteratur (KJL) teilnimmt. Sie greift seit den 1980er Jahren unterschiedliche Aspekte der Umweltthematik auf und konfrontiert damit die jungen Leser_innen mit den großen Herausforderungen unserer Zeit.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung der KJL, die Aspekte von Nachhaltigkeit literarisch verhandelt. Dieses Leitbild prägt den Umweltdiskurs seit den 1990er Jahren maßgeblich und legt eine Betrachtung der Thematik mit Fokus auf eine zeitliche und eine globale Gerechtigkeitsdimension nahe.
Nachdem im ersten Abschnitt Nachhaltigkeit begrifflich und als Leitbild definiert sowie ein Überblick über die Entwicklung der Themenschwerpunkte des Nachhaltigkeitsdiskurses gegeben wird, wird die Beziehung zwischen der Literatur und dem Thema Nachhaltigkeit in den Blick genommen. In der darauffolgenden Analyse werden kinder- und jugendliterarische Texte der letzten zehn Jahre (2008-2018) hinsichtlich ihrer Thematisierung von Nachhaltigkeit analysiert. Hier stehen die erzähltheoretischen Kategorien Erzählperspektive, Figuren und Handlung im Fokus. Bei der anschließenden Gegenüberstellung der aktuellen KJL mit jener der 1980er Jahre wird deutlich, dass eine thematische Veränderung insofern erkennbar wird, als sich die Problematik heute in ihrer globalen Dimension präsentiert und nicht mehr nur den unmittelbaren Lebensraum der Protagonist_innen betrifft. Diese werden als selbständige, kritische und aufgeklärte junge Menschen präsentiert, die sich für eine lebenswerte Natur einsetzen.