Title (deu)
Lieben oder leben? Diskrimination des deutschen /iː/-/eː/-Vokalkontrasts durch Hörer/innen mit L1 Japanisch
Author
David Eppensteiner
Advisor
Anke Sennema
Assessor
Anke Sennema
Abstract (deu)
Die Wahrnehmung neuer Phonemkontraste stellt mitunter ein Problem für L2-Lernende dar. Ziel dieser Untersuchung ist es, herauszufinden, ob und wie gut erwachsene japanische DaF-Lernende den /i:/-/e:/-Vokalkontrast unterscheiden können, welcher im Japanischen nicht kontrastiv ist. Dazu werden zwei Gruppen japanischer Studierender getestet, die sich hinsichtlich Deutschkenntnissen bzw. Kontaktdauer mit der L2 Deutsch unterscheiden. Durch den Vergleich beider Gruppen soll die Relevanz des nur schwer quantifizierbaren Faktors Spracherfahrung für diesen Kontrast bestimmt werden. Die Vorhersagen zweier phonetischer Modelle – des Perceptual Assimilation Models (PAM bzw. die Weiterentwicklung PAM-L2) von Best und Tyler und des Speech Learning Models (SLM) von Flege – sollen dabei überprüft werden. Außerdem sollen weitere wesentliche Einflussgrößen auf die fremdsprachliche Vokalwahrnehmung identifiziert werden. Aufgrund der inter- und intralingualen Ähnlichkeit des Vokalkontrasts und der Ergebnisse vorangegangener Studien wurde von einem Category-Goodness Difference ausgegangen, wonach Hörer/innen mit L1 Japanisch voraussichtlich leichte Schwierigkeiten haben, die beiden Vokale zu diskriminieren (Diskriminationsrate < 90%). Dem PAM-L2 zufolge ist die Diskrimination der Gruppe der japanischen Student/inn/en mit Spracherfahrung voraussichtlich signifikant besser als jene ohne sprachlicher Erfahrung in der L2 Deutsch und voraussichtlich annähernd „native-like“. Die Diskrimination des deutschen /i:/-/e:/-Vokalkontrasts durch Sprecher/innen mit L1 Japanisch wird in einem AXB-Diskriminationsexperiment untersucht. Dazu werden zwei Gruppen japanischer Studierender zwischen 18 und 22 Jahren der Dokkyo Universität in Saitama getestet. Gruppe A besteht aus 10 Studierenden ohne Deutschkenntnisse, Gruppe B aus 17 japanischen Deutschstudent/inn/en, die seit mindestens 2 Jahren Deutsch lernen. Als Stimuli fungieren 24 Minimalpaare (gemischt mit anderen irrelevanten Vokalkontrasten), die bis auf den betreffenden Vokal identisch sind (z.B. lieben - leben). Um die Gleichheit der Silbenränder zu gewährleisten, wurde der „i-Vokal“ in das „e-Wort“ hineingeschnitten (sog. splicing). Zur Untersuchung der Fragen wird ein MFC-Wahrnehmungsexperiment in Praat konzipiert. Außerdem werden insgesamt drei Schwierigkeitsstufen (mit und ohne Störgeräusch) eingefügt, um die Bedingungen des Hörens zu erschweren und möglicherweise größere Unterschiede herausarbeiten zu können. Als Störgeräusch wird ein Speech Shaped Noise (SSN) in unterschiedlicher Stärke (0dB SNR und -5dB SNR) verwendet, das mithilfe eines Praatskripts aus einer vielstimmigen Aufnahme eines Stimmengewirrs in einer Bar erzeugt wurde. In einem weiteren Experiment wird die Identifikation getestet. Die Studie versteht sich als Beitrag zum Verständnis der Vokalwahrnehmung in der Zweit- bzw. Fremdsprache.
Keywords (deu)
PhonetikWahrnehmungDiskriminationDeutschVokale
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
89 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Number of pages
91
Study plan
Masterstudium Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
[UA]
[066]
[814]
Association (deu)
Title (deu)
Lieben oder leben? Diskrimination des deutschen /iː/-/eː/-Vokalkontrasts durch Hörer/innen mit L1 Japanisch
Author
David Eppensteiner
Abstract (deu)
Die Wahrnehmung neuer Phonemkontraste stellt mitunter ein Problem für L2-Lernende dar. Ziel dieser Untersuchung ist es, herauszufinden, ob und wie gut erwachsene japanische DaF-Lernende den /i:/-/e:/-Vokalkontrast unterscheiden können, welcher im Japanischen nicht kontrastiv ist. Dazu werden zwei Gruppen japanischer Studierender getestet, die sich hinsichtlich Deutschkenntnissen bzw. Kontaktdauer mit der L2 Deutsch unterscheiden. Durch den Vergleich beider Gruppen soll die Relevanz des nur schwer quantifizierbaren Faktors Spracherfahrung für diesen Kontrast bestimmt werden. Die Vorhersagen zweier phonetischer Modelle – des Perceptual Assimilation Models (PAM bzw. die Weiterentwicklung PAM-L2) von Best und Tyler und des Speech Learning Models (SLM) von Flege – sollen dabei überprüft werden. Außerdem sollen weitere wesentliche Einflussgrößen auf die fremdsprachliche Vokalwahrnehmung identifiziert werden. Aufgrund der inter- und intralingualen Ähnlichkeit des Vokalkontrasts und der Ergebnisse vorangegangener Studien wurde von einem Category-Goodness Difference ausgegangen, wonach Hörer/innen mit L1 Japanisch voraussichtlich leichte Schwierigkeiten haben, die beiden Vokale zu diskriminieren (Diskriminationsrate < 90%). Dem PAM-L2 zufolge ist die Diskrimination der Gruppe der japanischen Student/inn/en mit Spracherfahrung voraussichtlich signifikant besser als jene ohne sprachlicher Erfahrung in der L2 Deutsch und voraussichtlich annähernd „native-like“. Die Diskrimination des deutschen /i:/-/e:/-Vokalkontrasts durch Sprecher/innen mit L1 Japanisch wird in einem AXB-Diskriminationsexperiment untersucht. Dazu werden zwei Gruppen japanischer Studierender zwischen 18 und 22 Jahren der Dokkyo Universität in Saitama getestet. Gruppe A besteht aus 10 Studierenden ohne Deutschkenntnisse, Gruppe B aus 17 japanischen Deutschstudent/inn/en, die seit mindestens 2 Jahren Deutsch lernen. Als Stimuli fungieren 24 Minimalpaare (gemischt mit anderen irrelevanten Vokalkontrasten), die bis auf den betreffenden Vokal identisch sind (z.B. lieben - leben). Um die Gleichheit der Silbenränder zu gewährleisten, wurde der „i-Vokal“ in das „e-Wort“ hineingeschnitten (sog. splicing). Zur Untersuchung der Fragen wird ein MFC-Wahrnehmungsexperiment in Praat konzipiert. Außerdem werden insgesamt drei Schwierigkeitsstufen (mit und ohne Störgeräusch) eingefügt, um die Bedingungen des Hörens zu erschweren und möglicherweise größere Unterschiede herausarbeiten zu können. Als Störgeräusch wird ein Speech Shaped Noise (SSN) in unterschiedlicher Stärke (0dB SNR und -5dB SNR) verwendet, das mithilfe eines Praatskripts aus einer vielstimmigen Aufnahme eines Stimmengewirrs in einer Bar erzeugt wurde. In einem weiteren Experiment wird die Identifikation getestet. Die Studie versteht sich als Beitrag zum Verständnis der Vokalwahrnehmung in der Zweit- bzw. Fremdsprache.
Keywords (deu)
PhonetikWahrnehmungDiskriminationDeutschVokale
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
91
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