Abstract (deu)
Einleitung: Das Konzept der Personenzentrierung, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht, wird inzwischen international als Best-Practice-Modell von Pflege und Betreuung gesehen. Zur nachhaltigen Umsetzung einer personenzentrierten Kultur und zur sukzessiven Förderung personenzentrierter Pflege sollte dieser Prozess regelmäßig evaluiert werden. Dazu wird ein valides und reliables Instrument benötigt, welches es ermöglicht, die verschiedenen Aspekte der Personenzentrierung zu erfassen.
Ziel: Ziel dieser Studie war es, ein deutschsprachiges, wissenschaftlich fundiertes Instrument zur Erfassung der Personenzentrierung auf Mitarbeiterebene in der Langzeitpflege aus der Perspektive der MitarbeiterInnen zu erarbeiten und hinsichtlich seiner psychometrischen Güte zu testen.
Methodik: Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Person-Centred Practice Inventory – Staff (PCPI-S) nach wissenschaftlichen Kriterien ins Deutsche übersetzt und anschließend an 255 MitarbeiterInnen von 15 verschiedenen Pflege- und Betreuungszentren in Niederösterreich hinsichtlich seiner psychometrischen Gütekriterien getestet. Der Fokus lag dabei auf der Beurteilung der Konstruktvalidität mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse und der Berechnung der internen Konsistenz des Instrumentes anhand von Cronbachs α.
Ergebnisse: Der deutschen Übersetzung des PCPI-S wurde eine gute Inhaltsvalidität und Augenscheinvalidität von 15 ExpertInnen zugesprochen. Die konfirmatorischen Faktorenanalysen der Aspekte der Personenzentrierung auf Mitarbeiterebene deuteten auf eine hohe Konstruktvalidität hin und unterstützten die theoretisch fundierte Faktorenstruktur. Die interne Konsistenz der Konstrukte war hoch, mit Cronbachs α-Werten von 0,902 bis 0,941.
Schlussfolgerung: Die deutsche Version des PCPI-S stellt ein valides und reliables Instrument zur Erfassung der Personenzentrierung auf Mitarbeiterebene in der Langzeitpflege aus der Perspektive der MitarbeiterInnen dar. Zur weiteren Verwendung des Instrumentes wird hingegen empfohlen, eine geringe Anpassung an der Faktorenstruktur in Betracht zu ziehen.