Abstract (deu)
Diese Arbeit beleuchtet die AIDS Epidemie durch das Analysieren von drei AIDS Theaterstücken: Angels in America: Millenium Approaches und Perestroika von Tony Kushner und The Normal Heart von Larry Kramer. Um diese Stücke umfassend analysieren zu können, beginnt die Arbeit mit einer umfassenden Einführung in die Queer Studies. Hierbei beginnen die Überlegungen schon bei den ersten Theorien zur Homosexualität und enden mit der heutigen politischen Lage. Die ersten Schwulenbewegungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren der Auffassung, dass Akzeptanz das höchste sei, für das gekämpft werden kann. Erst mit den Stonewall Aufständen von 1969 begann eine großflächige Schwulenbewegung, die für viele unterschiedliche Rechte kämpfte. In der akademischen Welt entwickelte sich die Queer Theorie, als Gegenspieler zu den Gay und Lesbian Studies. Der Hauptfokus bei dem Begriff queer liegt auf dem Zurückweisen jeglicher Definition eines Normals, somit dient der Begriff queer als Sammelbegriff für all jene, die sich in den typischen Bezeichnungen wie heterosexuell, homosexuell oder bisexuell nicht wiederfinden. Die Hauptcharaktere in der Gründung von Queer Studies sind Judith Butler und Eve Kosofsky Sedgwick.
All die Bemühungen der Schwulenbewegungen wurden durch den Ausbruch von AIDS gestoppt beziehungsweise teilweise sogar negiert. AIDS ist eine Krankheit, die das Immunsystem immer mehr schwächt, bis sich dieses gegen keinerlei Eindringlinge mehr selbst schützen kann und Menschen mit dieser Krankheit sterben deshalb an Krankheiten, die sonst nicht einmal Kindern schaden würden. Zu Beginn der Epidemie erkrankten vor allem schwule Männer, weshalb die Politik eine Intervention als nichtig empfand. Dies führte dazu, dass sich schwule Männer vereinten um auf die Krankheit aufmerksam zu machen und zu informieren, weshalb sich viele schwule Dramatiker dazu entschieden, Stücke, die sich mit dem Thema befassen zu veröffentlichen und durch diese die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erlangen.
Als erstes AIDS Theaterstück wird meistens Larry Kramer’s The Normal Heart genannt, das einen wichtigen Teil in dieser Arbeit einnimmt. Es handelt von den Anfängen der Epidemie und beleuchtet vor allem die Ignoranz der Politik, die die Krankheit komplett ignorierte. Im Jahr 2014 wurde das Stück verfilmt, wobei es hierbei den Fokus mehr auf die persönlichen Schicksale der Charaktere richtet und weniger den Aktivismus in den Fokus stellt, da zu dieser Zeit AIDS keine derartige Bedrohung mehr darstellt.
Andere Theaterstücke konzentrieren sich mehr auf den lebensbejahenden Aspekt und unterstreichen, dass AIDS nicht das Ende ist. Beispiele hierfür sind Hoffmans Stück As Is oder Chelseys Night Sweat. Das zweite Stück, das zentral in dieser Arbeit ist, ist Tony Kushners Angels in America, welches AIDS als ein Thema unter vielen bespricht, wobei die Krankheit mehr zum Aufzeigen anderer Probleme in der Gesellschaft hergenommen wird. Die Verfilmung von Angels bleibt zum Großteil wie das Original und es wurden nur kleinere Veränderungen vorgenommen, was sogar dazu führt, dass der Film als theatralisch bezeichnet wird.