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Title (deu)
Demokratie bei Alexis de Tocqueville, John Stuart Mill und John Dewey
philosophische Grundlegung und Umsetzung im Unterricht
Parallel title (eng)
Alexis de Tocqueville, John Stuart Mill and John Dewey on democracy
Author
Michelle Lau
Adviser
Konrad Paul Liessmann
Assessor
Konrad Paul Liessmann
Abstract (deu)

Diese Arbeit widmet sich der Frage, wie und unter welchen Gesichtspunkten Demokratie konzipiert und gedacht werden kann, welche Vorzüge und Risiken sie beinhalten mag und wie die ihr innewohnenden Spannungsfelder konstruktiv ausgestaltet werden können. Wie genau Freiheit, Gleichheit und Solidarität ineinandergreifen, ob sie erzwing- und einforderbar sind und inwiefern sie auch kollidieren können, ist dabei von zentralem Interesse. Die Leitlinie zu diesem Unterfangen bilden die Ausführungen von Alexis de Tocqueville, John Stuart Mill und John Dewey, die unter ständigem Rückbezug auf diese konstitutiven demokratischen Kategorien im Laufe des fachphilosophischen Teils verglichen und abgewogen werden. Allen gemeinsam ist dabei eine wesentlich entwicklungsorientierte Ausrichtung und in Verbindung damit ein Fokus auf aktive und multipolare Partizipation auf individueller wie institutioneller Ebene. Mündigkeit und Gemeinsinn fungieren demnach nicht als Voraussetzungen zur politischen Partizipation, sondern gehen im Gegenteil als Resultat erst aus dieser hervor, wobei Mill diese Auffassung nicht ganz konsequent vertritt, indem er den Ausschluss spezifischer Gesellschaftsgruppen für legitim erklärt. Ebenfalls teilen alle drei Autoren eine grundsätzliche Abneigung gegen Dogmatismus und Absolutheitsansprüche jeglicher Art. Mill und Dewey im Besonderen fühlen sich einer empirisch-wissenschaftlichen Weltsicht verpflichtet, welche als genuin demokratische Geisteshaltung expliziert wird, infolge dessen die Demokratie vor allem als Experiment und unabschließbares, lediglich fortführbares Projekt zu konstituieren wäre.
Daran wird weiter eine fachdidaktische Reflexion und Aufarbeitung für den Philosophieunterricht angeschlossen, wobei insbesondere die Schnittstelle zwischen der politischen Philosophie und politischer Bildung herausgearbeitet wird. Maßgebliches Ziel der so vorgeschlagenen philosophisch-politischen Bildung besteht in der Befähigung, Ermutigung und Anstiftung zur mündigen Urteilsbildung und Lebensgestaltung.

Abstract (eng)

This thesis concerns itself with the question of how and under which aspects democracy may be conceptualized, which advantages and risks it might entail and how its inherent areas of conflict could be devised constructively. How liberty, equality and solidarity interrelate to and depend on one another, whether they can be enforced or demanded and to what extent they can also collide is of vital interest. The guiding line for this endeavour will be provided by the considerations of Alexis de Tocqueville, John Stuart Mill and John Dewey, which will be compared with constant reference to these constitutive democratic categories. All three share a developmental outlook and in relation to it a focus on active, multipolar participation, both on the individual and institutional level. Thus, civic maturity and public spirit are not conceptualized as preconditions for political participation but emerge as results from it. Furthermore, all three authors share a fundamental distaste for dogmatism and absolutist claims of all sorts. Mill and Dewey in particular are committed to an empirical-scientific world-view, which is construed as a genuinely democratic attitude and mindset, consequently leading to the constitution of democracy, foremost as an experiment and a never finished but merely continuable project.
Additionally, a didactical conceptualisation for educational purposes is provided, in which the intersection between political philosophy and political education in particular is emphasised and explored. A significant aim of this proposed philosophic-political education consists in the enablement, encouragement and instigation to autonomous and responsible judgement and conduct of life.

Keywords (eng)
democracyTocquevilleMillDeweydidacticslibertyequalitysolidarity
Keywords (deu)
DemokratieTocquevilleMillDeweyDidaktikFreiheitGleichheitSolidarität
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1346607
rdau:P60550 (deu)
169 Seiten
Number of pages
177
Study plan
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Psychologie und Philosophie
[UA]
[190]
[313]
[299]
Members (1)
Title (deu)
Demokratie bei Alexis de Tocqueville, John Stuart Mill und John Dewey
philosophische Grundlegung und Umsetzung im Unterricht
Parallel title (eng)
Alexis de Tocqueville, John Stuart Mill and John Dewey on democracy
Author
Michelle Lau
Abstract (deu)

Diese Arbeit widmet sich der Frage, wie und unter welchen Gesichtspunkten Demokratie konzipiert und gedacht werden kann, welche Vorzüge und Risiken sie beinhalten mag und wie die ihr innewohnenden Spannungsfelder konstruktiv ausgestaltet werden können. Wie genau Freiheit, Gleichheit und Solidarität ineinandergreifen, ob sie erzwing- und einforderbar sind und inwiefern sie auch kollidieren können, ist dabei von zentralem Interesse. Die Leitlinie zu diesem Unterfangen bilden die Ausführungen von Alexis de Tocqueville, John Stuart Mill und John Dewey, die unter ständigem Rückbezug auf diese konstitutiven demokratischen Kategorien im Laufe des fachphilosophischen Teils verglichen und abgewogen werden. Allen gemeinsam ist dabei eine wesentlich entwicklungsorientierte Ausrichtung und in Verbindung damit ein Fokus auf aktive und multipolare Partizipation auf individueller wie institutioneller Ebene. Mündigkeit und Gemeinsinn fungieren demnach nicht als Voraussetzungen zur politischen Partizipation, sondern gehen im Gegenteil als Resultat erst aus dieser hervor, wobei Mill diese Auffassung nicht ganz konsequent vertritt, indem er den Ausschluss spezifischer Gesellschaftsgruppen für legitim erklärt. Ebenfalls teilen alle drei Autoren eine grundsätzliche Abneigung gegen Dogmatismus und Absolutheitsansprüche jeglicher Art. Mill und Dewey im Besonderen fühlen sich einer empirisch-wissenschaftlichen Weltsicht verpflichtet, welche als genuin demokratische Geisteshaltung expliziert wird, infolge dessen die Demokratie vor allem als Experiment und unabschließbares, lediglich fortführbares Projekt zu konstituieren wäre.
Daran wird weiter eine fachdidaktische Reflexion und Aufarbeitung für den Philosophieunterricht angeschlossen, wobei insbesondere die Schnittstelle zwischen der politischen Philosophie und politischer Bildung herausgearbeitet wird. Maßgebliches Ziel der so vorgeschlagenen philosophisch-politischen Bildung besteht in der Befähigung, Ermutigung und Anstiftung zur mündigen Urteilsbildung und Lebensgestaltung.

Abstract (eng)

This thesis concerns itself with the question of how and under which aspects democracy may be conceptualized, which advantages and risks it might entail and how its inherent areas of conflict could be devised constructively. How liberty, equality and solidarity interrelate to and depend on one another, whether they can be enforced or demanded and to what extent they can also collide is of vital interest. The guiding line for this endeavour will be provided by the considerations of Alexis de Tocqueville, John Stuart Mill and John Dewey, which will be compared with constant reference to these constitutive democratic categories. All three share a developmental outlook and in relation to it a focus on active, multipolar participation, both on the individual and institutional level. Thus, civic maturity and public spirit are not conceptualized as preconditions for political participation but emerge as results from it. Furthermore, all three authors share a fundamental distaste for dogmatism and absolutist claims of all sorts. Mill and Dewey in particular are committed to an empirical-scientific world-view, which is construed as a genuinely democratic attitude and mindset, consequently leading to the constitution of democracy, foremost as an experiment and a never finished but merely continuable project.
Additionally, a didactical conceptualisation for educational purposes is provided, in which the intersection between political philosophy and political education in particular is emphasised and explored. A significant aim of this proposed philosophic-political education consists in the enablement, encouragement and instigation to autonomous and responsible judgement and conduct of life.

Keywords (eng)
democracyTocquevilleMillDeweydidacticslibertyequalitysolidarity
Keywords (deu)
DemokratieTocquevilleMillDeweyDidaktikFreiheitGleichheitSolidarität
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1346608
Number of pages
177